Geld anlegen: Erfahrungsbericht 2017

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Murhpy’s Law: Hohe Zinsen – kein Geld zum anlegen / Niedrige Zinsen – Geld zum anlegen verfügbar

Da geht es dahin

Irgendwie habe ich eine schlechte Zeit erwischt. Am Anfang hat man ‚kein‘ Geld. Irgendwann fängt man zu arbeiten an und überlegt sich: Was macht man mit dem Geld, dass am Ende des Monats übrig bleibt? Mein Sparbuch hatte ich schon lange gekündigt. Tagesgeldkonten waren da groß in aller Munde. Wow. Da bekommt man ja richtig Zinsen. Mit 3,8% startet ich glaube ich bei meinem Tagesgeldkonto. So viel Geld blieb aber am Anfang gar nicht über. Zudem kam dann 2009 der Umzug und mein eigenes Auto. Als man dann wieder Geld zum sparen hatte, wurden die Zinsen immer niedriger. Und so stand ich da im Januar 2017 mit Geld, dass immer weniger wurde durch die Inflation. Und wieder stelle ich mir die Frage: Wo kann man sein Geld sinnvoll anlegen?. Wenn man ein wenig Rendite raus holen will, muss man wohl auch ein wenig Risiko eingehen. Na gut. Versuchen wir es.

Überblick verschaffen

Kein Geld - keine Probleme

Der erste Schritt war erst einmal mir einen kleinen Überblick über meinen Finanzen zu verschaffen. Okay. Das fiel mir jetzt nicht besonders schwer. Aber so eine Gesamtübersicht war mal nicht schlecht. Für meine Nichten hatte ich schon ein Festgeldkonto, dass relativ gut verzinst war. Zudem habe ich noch einen guten verzinsten alten Bausparer und einen neuen. Für kurze Zeit habe ich mir mal 2016 einen Wertpapiersparplan angelegt, doch dieser fiel hier noch kaum ins Gewicht. Das übrige Geld war dann eigentlich auf Tagesgeldkonten gelagert. Auch wenn diese Anlageform bei den meisten Banken kaum Rendite mehr abwirft, ist es es immerhin eine relativ sichere Anlage und man kommt schnell an sein Geld wieder ran. Das Tortenstück ist aber relativ groß, von daher habe ich hier ein Teil weg genommen, so dass immer noch eine eiserne Reserve vorhanden ist, an die man heran kommt.

Diversifikation

Wenn man sich über Geldanlagen erkundigt findet man immer wieder ein Stichwort: Diversifikation: Nicht alles auf ein Pferd setzten. Meine bisherigen Anlagen blieben im Großen und Ganzen unberührt: Mein Tagesgeldkonto, die Bausparer und auch das Festgeldkonto (das konnte ich mit relativ guten Konditionen verlängern). Neu hinzugekommen sind folgende Produkte: Privatkredite, Crowdinvesting für Immobilien (zwei Plattformen), Crowdinvesting für Firmen (zwei Plattformen), Wertpapiersparplan, Kryptowährungen. Ich bin dabei aber nicht am 01. Januar her gegangen und habe mein Geld wild verteilt, sondern das hat sich so über das Jahr ergeben.

Die ersten Erkenntnisse

Privatkredite (eigentlich auch Crowdinvesting)

Nein

Ich bin schon lange bei Auxmoney angemeldet. Hier wird mit hohen Zinsen für Privatkredite geworben – bis zu 15,00%. Im Idealfall verteilt man hier einen Betrag X auf mehre Projekte, so dass man jedem Kreditnehmer z.B. je 50€ zukommen lässt. Das machen dann 20 Personen und so bekommt er seinen Kredit über 1000€. Das Geld wird dann in Raten monatlich zurückgezahlt und man bekommt von seinen 50€ dann jeden Monat einen kleine Rate und ein paar Zinsen zurück gezahlt. Ich habe mir hier einige (scheinbar) Vertrauenswürdige Kreditnehmer herausgesucht.
Meine Erfahrung nach einem Jahr: Einige Kreditnehmer haben den Kredit vorzeitig abgelöst. Viele zahlen noch brav ihre Raten. Leider sind aber auch schon zwei Kredite teilweise oder ganz ausgefallen. Sofern die restlichen Kredite fristgemäß zurückgezahlt werden, bleibt immerhin noch eine kleine Rendite. Sollte jetzt noch einer ausfallen, bin ich in etwa bei +- 0€.
Fazit: Schwierig die Kreditwürdigkeit einzuschätzen und den Überblick über 20 Privatkredite zu behalten. Das ist auch der Grund, warum ich nach März keine neuen Projekte mehr herausgesucht habe. Das werde ich auslaufen lassen.

Crowdinvesting für Immobilien

Daumen hoch

Ein Zweig der 2017 ordentlich Fahrt aufgenommen hat. Auf diesen Zug bin ich auch schon frühzeitig aufgesprungen. Ähnlich wie bei den Privatkrediten finanzieren hier mehrere Privatpersonen ein Immobilienprojekt. Die Zinsen liegen meistens zwischen 4,5% und 6,0%. Zum Investieren findet man auch hier zahlreiche Plattformen. Der Marktführer ist wohl Exporo. Zudem bin ich noch bei Bergfürst angemeldet. Mit den Investitionen fängt man dann aber eher nicht mehr mit 50€ an, wenn hier Millionenbeträge gesammelt werden. Wie bei den Privatkrediten setzt man hier nicht den ganzen Betrag auf ein Investment, sondern verteilt das auf mehrere. Ich habe für mich 500€ als idealen Betrag herausgesucht.
Meine Erfahrung nach einem Jahr: Bei beiden Plattformen gab es bereits Auszahlungen. Bisher steht das Crowdinvesting für Immobilien noch ganz gut da. Doch das muss nicht heißen, dass nicht hier auch mal ein Projekt ausfällt. Und sollte dem so sein, hat man eben ganz schnell -500,00€ die man irgendwie wieder ausgleichen muss.
Fazit: Bisher habe ich damit nur positive Erfahrungen gemacht. Wenn sich hier weitere Interessante Projekte finden, werde ich da auch 2018 nochmal ein wenig Geld parken.

Crowdinvesting für Firmen

Vielleicht

Und noch einmal sind wir bei der Crowd. Jetzt geht es um Firmen, die um Unterstützung bitten. Auch hier bin ich bei zwei verschiedenen Portalen (Conda & Companisto)angemeldet und habe insgesamt vier Projekte am laufen. Je nach Portal und Firma gibt es hier auch einen festen Zinsatz, mit dem sich das eingesetzte Kapital vermehrt. Zudem winken teilweise auch Unternehmenswertbeteiligungen.
Meine Erfahrung nach einem Jahr: Bisher habe ich noch keine Ausfälle. Bei manchen Firmen gab es auch schon kleine Benefits, wie z.B. Gutscheine oder exklusive Rabatte. Doch wenn hier ein Projekt ausfallen sollte müsste ein anderes schon total durch die Decke gehen um die Verluste zu kompensieren.
Fazit: Ständig hört man von irgendwelchen Pleiten. Insgesamt steht dieser Zweig wohl unter keinem guten Stern. Ich hoffe einfach mal, dass sich die Firmen über die Anlagezeit hinweg retten können.

Wertpapiersparplan

Daumen hoch

Zum Spaß habe ich eine Aktie von Google, Tesla, Amazon, Microsoft, Netflix und Allianz in mein Musterdepot gelegt. Das war am 06.01.2017. Zum Stand 01.01.2018 hätte ich eine Rendite von über 24% eingefahren. Leider nur ein Musterdepot. Ich hatte aber 2016 auch schon mal kurzzeitig einen Wertpapiersparplan, doch den habe ich dann gestoppt als alles fiel. So eine dumme Idee. Gerade da muss man den eigentlich weiterlaufen lassen. Naja. Immerhin habe ich nicht verkauft. Im Laufe des Jahres hat sich alles erholt und ist deutlich gestiegen. Also habe ich den Wertpapiersparplan reaktiviert. Dieser war so ausgelegt, dass ich keine Transaktionskosten habe.
Meine Erfahrung nach einem Jahr: Man darf nicht jeden Tag rein schauen. Bei Aktion geht es mal rauf, mal runter. Das ist der Vorteil bei dem Wertpapiersparplan. Wenn der Preis niedrig ist, kauft man verhältnismäßig mehr. Man investiert nicht gleich das ganze Kapital auf einmal (und muss dann gleich herbe Verluste einstecken, wenn mal alles einbricht). Im Moment habe ich eine Rendite von über 6%.
Fazit: Leider wurden meine ETFs aus dem Wertpapiersparplan genommen, jetzt musste ich mir neue Suchen. Gesagt. Getan. Solange die Wirtschaft nicht zusammenbricht, sollte ich auch hier weiterhin eine ganz gute Rendite einfahren. Man muss allerdings auch damit rechnen, dass das ganze immer wieder mal ein wenig einbrechen kann.

Kryptowährungen

Vielleicht

Muss ich dazu noch was schreiben? Seit Jahren geistert der Bitcoin durch das Internet. 300€. Da steige ich jetzt nicht mehr ein. 1000€. Wow. Jetzt geht’s sicherlich nicht mehr höher. Da steige ich jetzt nicht mehr ein. 10.000€. Bist du verrückt? Der kann nur noch fallen. Da steige ich jetzt nicht mehr ein. 15.000€ …. wie wird es weitergehen? Man kann es nicht sagen. Trotzdem wollte man den Kryptowährungen Hype nicht verschlafen und so habe auch ich einen geringen Betrag in Ethereum (ETH), Ripple (XRP) und Litecoin (LTC) gesteckt.
Meine Erfahrung nach einem Jahr: Da sind wir wieder bei Murphy’s Law: Geld in Kryptowährungen investiert: Alles gefallen. So stand hier lange ein dickes Minus. Klar war: Halten. Was soll passieren? Das die letzten paar Euros auch noch verloren gehen? Und prompt fängt das ganze nach Monaten an zu steigen. Und schon war ich wieder auf meinem Ausgangslevel. Und es steigt. Und steigt. Und steigt. Schwierig den Gewinn festzumachen, da es sich sekündlich ändert. Zeitweise hatte sich meine Investition aber verdreifacht (ist dann aber wieder gefallen)
Fazit: Ganz heißes Pflaster. Ich rechne hier jeden Tag mit einem Totalverlust. Immerhin war hier die Investition bisher noch nicht so hoch. Mal schauen wie sich das Thema entwickelt.

Fazit

Geldregen

Es bleibt weiter schwierig. Ich hoffe eigentlich weiterhin auf eine Zinswende, so dass ich mein Geld wieder auf dem Tagesgeldkonto parken kann (Leider ist vor wenigen Tagen genau das Gegenteil passiert) – ohne nennenswertes Risiko. Für 2018 habe ich auf jeden Fall meinen Wertpapiersparplan angepasst und ich werde sicherlich auch weiterhin ein Auge auf die Kryptowährungen haben. Sofern die Crowdinvestments für Immobilien weiterhin eine weiße Weste behalten, würde ich hier vielleicht auch noch das ein oder andere Investment tätigen. Das kann man ja dann im nächsten Jahr lesen.

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