Konzert vs. Festival

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Jetzt habe ich doch schon ein paar Konzerte gesehen und auch einige Festivals mit gemacht. Da wird doch jetzt mal die Frage erlaubt sein: Was ist eigentlich besser? Ein Konzert oder ein Festival? Doch die Frage ist gar nicht so leicht beantwortet. Da spielen einige Faktoren eine Rolle.

Die Kosten

Kosten
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichem an: Der Preis. Und schon hier ist das gar nicht so einfach. Mit etwas Glück gibt es kleine Konzerte für 15€ – 20€ bei der deine Lieblingsband Headliner ist. Es gibt aber durchaus Festivals, die ihre Gäste mit günstigen Preisen locken können und dennoch ein gutes (Das ist natürlich immer vom Geschmack abhängig) Line-Up bieten. (Skaldenfest, Metal United Festival). Generell ist es aber meistens so, dass man bei einem Festival einfach mehr Bands für’s Geld bekommt. Persönliches Highlight ist hierbei das Metalfest in Pilzen. Doch auch Festivals können ordentlich ins Geld gehen. Die Ticketpreise bei den großen Festivals steigen immer weiter. Das Summer Breeze Ticket wird vor dem Festival 149€ kosten. Das ist immer noch günstig im Vergleich zu Wacken, wo 220€ fällig wurden.

Das Line-Up

Neben dem Preis ist sind die Bands vermutlich der zweite wichtige Punkt. Wenn meine Lieblingsband bei einem Konzert für einen annehmbaren Preis sehen kann, warum soll ich dann viel mehr Geld für ein Festival zahlen um weniger von meiner Band zu haben?

Und das bringt mich zum nächsten Punkt: Die weiteren Bands. Spielen auf dem Festival vielleicht noch fünf andern Bands, die mich interessieren? Oder sind die alle nichts für mich? Welche Support Acts sind auf Tour mit dabei?

Rockhand
Ich war schon auf Konzerten bei dem mich die Support Acts mehr interessiert haben, als der Hauptact. Bei Einzelkonzerten gibt es hierbei auch verschiedene Ansätze. Man wählt Bands, aus der selben ‚Schublade‘ oder man wählt Bands aus unterschiedlichen Genres. Beispiel: Lord of the Lost sind jetzt dann mit Equilibrium auf Tour. Gothic Rock meets Pagan Metal / Melodic Death Metal. Man hat hier die Möglichkeit eine Band kennen zu lernen, zu der man vielleicht alleine nicht gegangen wäre. Im Idealfall kommen die Fans von beiden Bands und die Hütte ist voll.

Doch auch wenn man Bands aus dem selben Genre nimmt kann das von Vorteil sein. Wer die eine Band mag, mag vielleicht auch die andere Band. Und wenn beide Bands zusammen spielen, lohnt es sich vielleicht eher das Konzert aufzusuchen, als wenn nur eine der beiden Bands auf Tour ist.

Der Punkt mit dem neue Bands kennen lernen trifft vor allem bei kurzen Festivals oder längeren Konzerten zu. Also wenn an einem Tag sechs oder mehr Bands spielen. Ich persönlich versuche dann immer zur ersten Band da zu sein, um eben auch neue Bands kennen zu lernen. Bei großen Festivals mit über 100 Bands wird das schon wieder schwer. Die Bands überschneiden sich. Man hat schon eine volle Running Order. Man versumpft auf dem Campingplatz. Das Wetter ist gerade schlecht.

Das Wetter

Mit dem Wetter hat man am Festival nicht immer Glück
Das ist ein großes Plus von kleinen Konzerten in der Halle: Das Wetter kann da einem egal sein. Bei sehr großen Konzerten wie zum Beispiel im Olympiastadion ist das dann schon wieder eine ‚Zitterpartie‘. Bei den großen Festivals lässt man dann halt einfach die Bands sausen und bleibt am Campingplatz (oder man ist ganz hart und geht halt trotz Starkregens zur Band)

Die Spielzeit

Der größte Pluspunkt, der für ein Konzert spricht ist meistens die lange Spielzeit des Headliners. Auf einem Festival kann nicht jeder Headliner sein und so spielt vielleicht gerade deine Band am Samstagvormittag und eröffnet das Festival mit einer 30 minütigen Show. Während die Band auf Headliner-Tour ein Set von 75 bis 90 Minuten hat. Wenn man zufrieden damit ist, die Band einfach mal wieder live gesehen zu haben, dann mag der Festivalauftritt schon okay sein. Doch bei meiner Lieblingsband habe ich vielleicht doch ein paar mehr Songs die ich gerne live hören will.

Schlagzeug
Ob man eine Formel aufstellen kann mit der man berechnen kann wie sehr sich ein Konzert oder ein Festival lohnt? Je größer desto mehr Punkte müssen gleich abgezogen werden, oder? Naja. Nicht immer. Manchmal kann auch ein großes Konzert mit vielen Gästen total gigantisch sein, wenn die Stimmung passt. Doch auch wie bei großen Festivals: Entweder man kämpft sich nach vorne oder zahlt höhere Ticketpreise, damit man die Band überhaupt sieht. Ein klares pro für kleinere Konzerte bei denen man oft nah dran ist.

Die Location

Wie nah man dran kommt hängt auch immer ein wenig von der Location ab. Die ist auch noch ein wichtiger Faktor. Ebenso die Geländebeschaffenheit bei einem Festival. Hat die Location eine niedrige Bühne und es werden viele Gäste erwartet? Dann sehe ich wieder nicht, außer wenn ich mich ganz weit vorne hinstelle oder sehr weit hinten eine erhöhte Position suche. Je nachdem bei welchem Konzert man ist, möchte man auch vielleicht nur sehr ungern weit nach vorne, weil man auf den Moshpit, Circlepit und die Crowdsufer keine Lust hat.

Das Publikum

Publikum
Was mich zu einem weiteren Punkt bringt: Das Publikum. Bei einem größeren Festival werden oftmals viele Genres abgedeckt. Die Gäste unter einander sind nicht immer gut aufeinander zu sprechen, auch wenn die Festivals generell sehr friedlich ablaufen. Doch manche übertreiben es einfach mit dem feiern ein wenig und stören ein wenig die friedliche Atmosphäre des Konzertes. Das hat man bei den Festivals häufiger, denn bei den Konzerten müssen die meisten im Anschluss auch wieder irgendwie heim kommen und wenn nicht gerade vorgeglüht wird, muss das schon eine ordentliche Druckbetankung sein um anderen Gästen auf den Wecker zu gehen. Was aber nicht heißt, dass das nicht auch schon einige geschafft hätten.

Anreise & Abreise

TEXT
Und damit habe ich auch eigentlich schon den letzten Punkt angeschnitten: Anreise & Abreise. Wo ist das Konzert? Wie weit muss ich fahren? Wie lange geht das Konzert? Mein persönliches negativ Highlight sind immer Konzerte in Kaufbeuren in der All-Karthalle. Die Location ist toll. Sie war bisher nie überfüllt. Doch wenn ich dann um 00:30 Uhr noch über zwei Stunden nach Hause fahren muss (vielleicht auch noch an einem Arbeitstag), dann ist das schon sehr anstrengend. Bei einem Festival schaut man sich dann halt um 02:30 Uhr noch eine Band an, denn man hat ja nicht weit zum Zelt.

Fazit

Wer ist jetzt schlauer als vorher? Habe ich was wichtiges vergessen? Eine kleine Frage ist meiner Meinung nach noch nicht ganz geklärt: Was ist jetzt besser? Ein Konzert oder ein Festival? Die Antwort ist doch sonnenklar: Es kommt darauf an :). Jetzt bräuchte man wieder die Formel.

Ich denke am Ende macht es die Kombination. Bei ein oder zwei Festivals im Jahr kann man immer gut einige Bands mitnehmen, die man vielleicht auf Tour nicht angesehen hätte. Zudem bietet es immer eine gute Möglichkeit auch mal in neue Bands rein zu hören.

Doch auf (kleine) Konzerte würde nicht verzichten wollen. Einfach weil ich dann mehr von meiner Band habe, als auf einem Festival.

Meine Meinung kennt ihr jetzt. Wie sieht es bei euch aus?

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