An der Gebührenschraube drehen

Ich kann mich noch relativ gut daran erinnern, als ich 2008 mein erstes ‚richtiges‘ Geld verdient habe und dann die Raiffeisenbank gesagt hat: Schön, dass du jetzt auch was verdienst: Wir hätten da jetzt gerne monatlich ein paar Euro für die Kontoführungsgebühr. Ich bin zwar kein Google Experte, doch schnell stößt man auf alternative Banken mit attraktiveren Konditionen. So bin ich 2008 bei der Comdirect gelandet. Mit Tagesgeldkonto auf dass es – wenn ich mich recht erinnere – 3,8% Zinsen gab. Seitdem bekam ich auch netterweise jeden Monat 1€ gutschrieben – fand ich eine tolle Aktion. Statt einige Euros zu zahlen einen Euro bekommen.

Stabile Preisstruktur bis 2021

Bei den Kosten konnte ich mich bisher echt nicht beschweren. Zinsen auf’s Tagesgeldkonto gibt’s zwar keine mehr (Neukunden können glaube ich auch gar kein Tagesgeldkonto mehr anlegen), doch wenn man sein Konto regelmäßig nutzt und etwas Geld eingeht war’s bisher auch immer kostenlos. Aufgrund der niedrigen Zinsen haben jetzt aber die ersten Banken angefangen die Konditionen anzupassen und leider zieht jetzt auch die Comdirect mit. Dass das passieren würde, war spätestens durch die vollständige Übernahme durch die Commerzbank klar. Deren klassisches Geschäftsmodel konnte mit der Tochter Comdirect im Wachstum schon lange nicht mehr mithalten. Doch was ändert sich jetzt? Mein Euro fällt weg. Schade. Über 11 Jahre habe ich diesen Euro jeden Monat bekommen. In Summe jetzt vielleicht nicht viel aber ich werde ihn trotzdem vermissen. Mein Girokonto bleibt kostenfrei – aus mehreren Gründen: Ich habe ja z.B. weiterhin einen ETF Sparplan laufen.

Wo ich bisher immer schon mit zwei Karten das Problem hatte, wann ich wo, welche Karte für was am besten einsetzte wird es da jetzt noch ein wenig komplizierter. Es gibt nämlich jetzt dann drei Karten. Wer die richtige Kreditkarte behalten will, muss dafür zukünftig bezahlen: 1,90€ im Monat. Ich werde die vermutlich erst mal behalten, denn es fallen die Währungskosten bei Zahlungen im Ausland weg. Ich denke nicht, dass sich die Kosten aufwiegen werden, doch ich möchte mir jetzt auch eigentlich nicht irgendwo noch ein weiteres Konto anlegen nur für die Kreditkarte.

Neu ist die Visa Debitkarte die’s jetzt dann neben der Girokarte dazu gibt. Damit die Info irgendwo kurz und knapp steht (primär für mich, wenn ich mir mal wieder selber nicht sicher bin:

	Bezahlen Deutschland	Geld abheben Deutschland	Bezahlen EU	Geld abheben EU	Bezahlen Ausland	Geld abheben Ausland

Girokarte	Kostenlos	Kostenlos bei der Cash Group
Visa Debitkarte	kostenlos	3x pro Monat kostenlos Bei Automaten mit VISA Zeichen	kostenlos	3x pro Monat kostenlos Bei Automaten mit VISA Zeichen	1,75 % auf den jeweiligen Umsatz	3x pro Monat kostenlos Bei Automaten mit VISA Zeichen
Visa Kreditkarte	kostenlos	4,90€ an allen Automaten mit VISA Zeichen	kostenlos	4,90€ an allen Automaten mit VISA Zeichen	kostenlos	4,90€ an allen Automaten mit VISA Zeichen

Ist ja dann doch nicht so kompliziert. Zum Hause verwende ich die Girocard, wie bisher. Mit der Visa Kreditkarte kaufe ich im Internet ein bezahle damit im Ausland. Die Visa Debitkarte nehme ich nur zum Geld abheben außerhalb Deutschlands her, weil das mit der richtigen Kreditkarte 4,90€ kostet. Das wäre für mich also ‚the way to go‘.

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