Heidenlärm Festival, 17.06.2022, Regensburg

Cool! Haggard kommen nach Regensburg!

Kurz nachdem die Veranstaltung erstellt wurde, hat uns eine Freundin darauf hingewiesen, das Haggard nach Regensburg kommen. Wow. Wie die das so schnell entdeckt hat und das obwohl sie nicht mal aus der Gegend kommt. Ist ja stark! Haggard. In Regensburg. Da wollen wir hin. Heidenlärm Festivals heißt das Ganze und soll im Rahmen des Mittelaltermarktes am Prükelgut stattfinden. Das Event muss ich unbedingt im Auge behalten

Was ist das für eine Informationspolitik?

Je näher der Markt rückte desto mehr Besucher wurden darauf aufmerksam. Und alle stellten sich die selben Fragen. Was gibt’s denn für Stände? Was kostet der Eintritt? Ist am Freitag nur das Festival oder auch Markt? Kann man am Freitag zum Markt ohne das Festival zu besuchen oder kann man mit dem Festivalticket am Freitag auch auf den Markt? Was wird’s zu essen geben?

Die Fragen wurden auch in der Facebook Gruppe der Veranstaltung erstellt. Doch auf eine Antwort wartete man vergebens. Angeblich wäre in der Lokalpresse was von 12€ pro Tag für den Markt gestanden. Hui. Da muss ja einiges geboten sein. Denn eine Bratwurstsemmel kann ich mir auch in der Stadt holen – da muss ich keine 12€ Eintritt dafür bezahlen.

Auch auf der offiziellen Webseite ließen sich kaum mehr Infos herausholen außer, dass es keinen Rabatt für Gewandung gibt, Hunde an der Leine zu führen sind und es vegetarisches Essen geben wird – aber kein veganes.

Haggard
Haggard

Ticketbestellung

Wenige Tage vor’m Festival haben wir dann doch unsere Tickets bestellt. Wir wollten ja an der Abendkasse nicht noch 7€ mehr für das Konzert bezahlen pro Person. In einem Nebensatz auf der Seite stand, dass die Tickets nicht mehr verschickt, sondern an der Kasse hinterlegt werden. Da war ich ja gespannt. In der Tat hat das bei uns aber ganz gut geklappt – bei unserer Freundin musste ein wenig geblättert werden, doch auch da ist die Reservierung noch aufgetaucht.

Reyswolf spielen gar nicht mehr?

Drei Tage vor dem Festival stellt sich zufällig heraus: Reyswolf spielen gar nicht mehr. Wie sind wir drauf gekommen? Nicht etwa weil der Veranstalter das im Vorfeld transparent kommuniziert hat. Nein, weil die Band auf ihrer Facebook Seite ein Statement gepostet hat, das zufällig Freunde von uns kommentiert haben.

Der Veranstalter hingegen hatte auf seiner Facebook Seite das Programm veröffentlich. Kein Ton davon, dass Reyswolf gar nicht mehr spielen. Auf dem Programm tauchen sie einfach nicht mehr auf. Ersatzlos gestrichen wie’s scheint.

Unter einem alten Beitrag hatte ein anderer Besucher gefragt, ob es denn Ersatz geben werden. Im Gegensatz zu den anderen Fragen wurde diese sogar beantwortet: Nein, dafür spielen die anderen Bands länger. Da bin ich ja dann gespannt, wie lang die anderen beiden Bands dann spielen, denn für den Besucher wird das ja schwer festzustellen sein, dass eine andere Band jetzt länger spielt als geplant.

Informationsflut am Tag vor’m Markt

Vor dem ersten Markt Tag dann die Überraschung: Es gibt doch Infos. Preise. Terminpläne. Was es zu essen gibt. Was wann geboten ist. Okay, die Info dass Reyswolf nicht mehr spielen wurde noch einen weiteren Tag zurückgehalten. Warum?

Aber ist es einem Tag vor’m Markt nicht vielleicht etwas knapp für Leute die gerne etwas voraus Planen oder eine weitere Anreise haben? Dafür gab’s dann aber Infos am laufenden Band. Jede Frage wurde beantwortet. Wer jedoch kein Facebook hatte, der hat auch keine Infos bekommen. Und die Frage, die alle bewegt ist doch: Lässt sich damit das Ruder jetzt noch herum reißen?

Haggard
Haggard

Der Markt

Am Freitag gab es ja nicht so viel Rahmenprogramm und da wir ja auch bei den Planungen nicht wussten ob wir vorher in den Markt kommen, hatten wir auch erst geplant zu den Bands dort aufzuschlagen. Am Eingang waren dann scheinbar ein paar Lagergruppen und im Innenhof am Rand verteilt die Stände – so wie’s früher auch schon war.

Da am Freitag aber echt wenig los war (keine Ahnung wie’s an den anderen Tagen war), wirkten die Stände da etwas verloren. Die meisten Gäste saßen an den Biergarnituren vor der Bühne mit ihren Getränken. Da ich ja auch eher der Shopping Muffel bin kann ich zu den einzelnen Ständen wenig sagen.

Super tolles mittelalterliches Flair kam am Freitag auf jeden Fall nicht auf. Aber gut. Ich wollte auch Bands sehen – wie viele andere auch. Daher muss man den Freitag eher wie ein Open Air Konzert als wie einen Mittelaltermarkt betrachten. So wie ich das auf der Homepage des Veranstalters interpretiere, war das auch nicht das Ziel am Freitag einen Mittelaltermarkt mit Konzerten zu machen, sondern eher ein Konzert, wo außen rum zufällig noch die Stände des aktuell laufenden Mittelaltermarktes stehen.

Die Konzerte

Harpyie

Pünktlich um 18:30 Uhr startete die Band Harpyie. Also sie versuchten es. Irgendwie gab es noch diverse technische Probleme. Zeit für mich jetzt schnell einzuschieben, dass ich Harpyie zufällig am Summer Breeze 2019 schon mal gesehen habe. Um 18:45 Uhr war es dann so weit. Das Konzert beginnt. Ich blieb zunächst noch in unserer Ecke sitzen und hab‘ die Band von dort aus angesehen, doch bei uns war der Sound total ‚dumpf‘. Der Gesang ging irgendwie total unter. Darum bin ich dann irgendwann nach vorne. Doch da war’s gefühlt noch schlimmer. Immerhin konnte man an der Melodie erkennen, dass auch das Luna Luna Cover ‚Wenn ich tot bin‘ gespielt wurde oder auch die neue Single Nachtfalter (feat. ASP, der leider der nicht vor Ort war)

Harpyie
Harpyie

Spielzeit: 18:45 Uhr – 19:45 Uhr (ca. 60 Minuten)
Webseite: https://www.harpyien.de
Aktuelles Album: Harpyie – Blutbann

Harpyie – Nachtfalter feat. ASP

Haggard

20:30 Uhr. Spielen Haggard schon oder ist das noch Soundcheck? Ne, die haben schon angefangen. Schnell zur Bühne vor. Bei den ersten Songs wurde noch die Gelegenheit genutzt den Sound etwas zu justieren. Doch auch Haggard kamen nicht ganz ohne technische Probleme durch die Show. Doch auch wenn Asis zum Ende hin nur noch eine Gitarre zur Verfügung hat, tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch. Natürlich durften in der Setlist Songs wie Awaking The Centuries, Upon Fallen Autumn Leaves und Eppur Si Muove nicht fehlen. Ansonsten war’s ein gutes Konzert. Haggard war wieder mit einigen Musikern auf der kleinen Bühne vertreten. (für den Rahmen auf jeden Fall ausreichend)

Haggard
Haggard

Spielzeit: 20:30 Uhr – 22:15 Uhr (105 Minuten)
Webseite: https://www.haggard.de
Aktuelles Album: Haggard – Tales of Ithiria (von 2008)

Haggard – Awaking The Centuries

Fazit

Das Kritik im Vorfeld und das Feedback im Nachgang sprechen Bände. Die detaillierten Infos zum Markt wurden meiner Meinung nach viel zu spät veröffentlicht und auf Fragen wurde lange nicht reagiert. Mag sein, dass der Veranstalter auch was anderes zu tun hat, als sich um Fragen auf Facebook zu kümmern, aber wenn man die Interessenten dann lange ohne Infos im Regen stehen lässt sorgt das halt nicht für eine positive Stimmung

Preis/Leistung: Wie gesagt, für mich schwer zu beurteilen, da wir nur am Freitag waren, doch nur für den Markt würde ich 12€ zu hoch finden. Für’s Konzert fand ich den VVK Preis von 28€ angemessen für die DREI Bands (Haggard haben einen Tag vorher in München gespielt, da wurden auch 35€ fällig). Für den Ausfall der dritten Band hätte man sich vielleicht noch was einfallen lassen können. Eventuell hätte sich kurzfristig ein Ersatz finden lassen? Scherbentanz waren doch schon zu Hälfte da oder vielleicht bei einer anderen lokale Band (Fuchsteufelswild? Deus Vult?) oder man macht ein Bier auf’s Haus? Einfach irgendwas greifbares, wo der Gast sagt: „Schade, Reyswolf haben nicht gespielt, doch dafür gab’s ….“

Getränkepreise fand ich völlig im Rahmen. Gegessen habe ich nicht so viel, aber was ich so gesehen haben vielleicht ein tick zu hoch im Vergleich zu den letzten Veranstaltungen auf denen wir waren, doch die Preise haben ja auch generell ein wenig angezogen – von daher würde ich auch hier sagen: vermutlich okay.

Am Ende hatte ich aber einen schönen Abend mit Freunden bei einem Haggard Konzert. Mittelalterliche Stimmung kam trotz der entsprechenden Menge Met nicht wirklich auf. Bin gespannt ob das in der Form 2023 wieder stattfindet und ob dann der Informationsfluss besser ist.

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