Anreise
Es klingt ja immer super, wenn man sehr früh in den Urlaub fliegt und nur eine kurze Flugzeit hat, doch man muss ja trotzdem rechtzeitig am Flughafen sein. Und ein Stückchen fahren muss man ja auch noch. Kurzum: Um 2 Uhr morgens klingelt der Wecker. Dreißig Minuten später war dann die Abreise zum Parkhaus. Wir haben diesmal das Airparks München gebucht. Dort kamen wir gegen 03:45 Uhr an. Das hat super gepasst, denn wir haben uns gerade am Schalter angemeldet, als auch schon der Bus kam.
Da unser Flieger der erste war, der am Terminal 2 startete, war dort auch noch wenig los, so dass wir fix durch die Kontrollen kamen. Der TAP Portugal Flieger hob ein klein wenig später ab als geplant und wir verließen München gegen 06:25 Uhr und erreichten Lissabon um 08:30 Uhr Ortszeit. Angekommen.
Die Navegante Card
Wir sind direkt vom Flughafen in die U-Bahn Station, wo wir uns die Navegante Karte am Automaten geholt haben. Die kostet 50 Cent und kann dann ein Jahr mit Guthaben aufgeladen werden. Ein paar kleine Stolpersteine: Beim ersten Mal muss man den Menüpunkt wählen, dass man noch keine Karte hat. Man kann keine Tageskarten mit Zapping Guthaben kombinieren. Also entweder das eine oder da andere. Doch ich muss sagen: Mit Zapping-Guthaben fährt man echt günstig. Man muss dann nur noch wissen, welcher Punkt im Menü der ist, mit dem man das Guthaben auflädt. Der hatte einen ganz langen Namen und heißt vermutlich so was wie Guthaben zwischen 3€ und 40€ aufladen. Wir haben 20€ aufgeladen und hat für uns perfekt ausgereicht. Letzter Stolperstein ist am Ende eine Nummer die abgefragt wird. Das hat aber wohl was mit der Steuer zu tun. Hier kann man einfach ‚Skip‘ wählen.
Wir sind mit dem Guthaben: Zum Flughafen hin und zurück. Zum Oceanarium hin und zurück. Nach Belem hin und zurück. Von der Ponte in die Stadt zurück. (Jede Fahrt 1,66€) Mit der Fähre nach Cacilhas und zurück (3€). Mit dem Zug nach Sintra und zurück (4€). Damit war am Ende auf unserer Karte noch 1,38€ Restguthaben.
Die ersten beiden Tage: Baixa, Alfama & Belem
Tag 1: Baixa / Alfama
Um 10 Uhr luden wir unsere Rücksäcke am Hostel (The Central House) ab und erkundeten die Stadt. Wie immer sind wir einfach ziellos durch die Gassen gelaufen und haben gehofft, dass sich irgendwie ein Gesamtbild ergibt. Ich kann euch eins sagen: Samsung Health meint wir wären von Samstag bis Freitag 120 km marschiert. Also wir sind ordentlich rum gekommen. Auf dem Weg zur Burg (Castelo de São Jorge) haben wir dann auch gleich das Bifana entdeckt, was wir unbedingt mal probieren wollten und daneben war auch gleich ein Pingo Doce Supermarkt. Nur wenige Gehminuten vom Hostel entfernt.
Bei unserem Streifzug durch die Gassen erreichten wir einige Aussichtspunkte, die manchmal ganz hilfreich waren sich zu orientieren. Unser Weg führte uns durch die kleine Gassen von Alfama bis zur Barockkirche (Igreja de Santa Engrácia) und auf dem Rückweg vorbei an der Kirche von St. Vincent (Church of St. Vincent de Fora). In beiden Kirchen waren wir nicht drinnen. Einer der ‚coolsten‘ Aussichtspunkte am ersten Tag war der Miradouro da Graça (da war’s super windig). Von dort aus sind wir dann auf die andere Seite der Stadt. Wir haben den berühmten Aufzug (Elevador de Santa Justa) gesehen und sind runter ans Wasser durch den großen Torbogen (Arco da Rua Augusta)
Wir gönnten uns dann unsere ersten Pastel de Nata bei Pastelaria Santo António. Wer die Route verfolgt, wird sehen, dass wir dafür extra wieder zur Burg hoch sind. Die klassischen Pastei de Nata waren bei der Pastelaria Santo António unsere Favoriten. Am Supermarkt vorbei ging es dann zum Zimmer, um das zu beziehen. Gefühlt haben wir im Zentrum eh schon alles angeschaut, was es zu sehen gibt, auch wenn wir noch nirgends drinnen waren. Nachdem wir aber auch schon 14 Stunden auf den Beinen waren, gönnten wir uns eine kurze Pause.
Abendessen waren wir dann bei Buga Ramen. Das lag direkt neben unserer Unterkunft und bot sich für den ersten Abend echt an. Danach machen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und erkundeten die Umgebung noch ein wenig.
Wir hatten am ersten Tag echt Glück. Die Tage zuvor hat es wohl stark geregnet (etwas untertrieben, wie wir noch rausfinden sollten). Wir kamen trocken an. Während des Check-In gab es einen kurzen Starkregen. Als wir wieder los sind, war wieder Sonne angesagt. Es gab zwar hin und wieder mal einen kurzen Nieselregen, doch da konnte man sich kurz unterstellen. Ein erfolgreicher erster Tag also.
Tag 2: Belem
Für den zweiten Tag hatten wir noch keine ‚großen‘ Reisen geplant. Erst mal rüber nach Belem. Mal schauen wie das mit den Öffis so klappt und dort die Gegend erkunden und die ‚Original‘ Pastei de Nata probieren. Die Planungen waren einfach. Am Praça da Figueira einfach in die 15E einsteigen und in Belem aussteigen. Das sollte doch wohl klappen? Nach einem Frühstück im Coppenhagen Coffee Lab ging es los.
Doch die die 15E fährt aktuell nicht mehr vom Praça da Figueira ab. Der Ersatzbus überholte uns auf dem Weg zum Praça do Comércio. Dort nahmen wir dann den nächsten 15E Bus. Da dieser aber nicht bis nach Belem führ, stiegen wir bei einer passenden Haltestelle (Santos?) in die 15E Bahn um. Der Fahrpreis deckte das wohl noch mit ab bzw. vielleicht ist Umsteigen in weiterführende Linien innerhalb eines gewissen Zeitraums auch abgedeckt. Auf jeden Fall wussten wir jetzt: Die 15E fährt bis Cais do Sodre, was fußläufig noch recht gut erreichbar war.
Um 11 Uhr waren wir in Belem und starteten erst mal am Torre de Belém. Auch dort sparten wir uns das Eintrittsgeld. Simone meinte, das wäre relativ hoch, dafür, dass man nur einen Raum rein laufen kann. Und in der Tat. Groß ist das Gebäude nicht. Weiter ging es am Wasser zum Padrão dos Descobrimentos. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir unseren mitgebrachten Somersby Cidre am Wasser. Langsam wollten konnten wir uns auf dem Weg zum Mosteiro dos Jerónimos machen. Hier haben wir uns im Vorfeld das Nachmittagsticket gesichert.
Wir haben nur die aufziehenden dunklen Wolken etwas unterschätzt und innerhalb weniger Sekunden wurde es ganz dunkel und es gab einen dicken Schauer. Weil wir aber damit beschäftigt waren, trotz des einsetzenden Regens, irgendwelche Bodenfließen zu fotografieren, fehlten uns wertvolle Sekunden zu erkennen, dass es da eine Unterführung gab, wo man sich hätte unterstellen können. Wir wurden ein wenig nass.
Am Eingang war eine lange Schlange an der man sich, trotz Ticket, anstellen musste. Die war uns anfangs noch zu lang. Der botanische Garten (Jardim Botânico Tropical) war leider geschlossen. Scheinbar hat’s die letzten Tage doch ganz schön geweht, denn man konnte an vielen Stellen auch abgebrochen Äste und umgeknickte Bäume sehen. Na dann gibt’s halt Süßkram bei der Pastéis de Belém: Pastei de Nata wir kommen.
Gut gestärkt stellten wir uns dann in der Schlange an, die etwas kürzer wurde. Die Leute wurden da immer so Schwungweise rein gelassen. Insgesamt ging es doch ganz fix. Ohne den weiteren Beiträgen vorgreifen zu wollen, doch auch der Eintritt Mosteiro dos Jerónimos war’s nicht Wert. Man hat am Eingang ein paar Bilder. Zwei Räume mit bunten Fliesen. Ein Grab. Und ansonsten auf zwei Stockwerke einen Rechteck mit „identischen“ Gängen und Blick auf den tristen Innenhof. Wir haben uns ganz langsam durch bewegt und waren nach 40 Minuten wieder raus.
Auf die Enttäuschung brauchten wir erst mal noch eine Runde Pastei de Nata. Diesmal von Manteigaria – Fábrica de Pastéis de Nata. Da das Wetter einen stabilen Eindruck machte, sind wir am Wasser entlang noch fast bis zur Ponte gelaufen. Cool war noch die Aussicht beim Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia. Bei der Kongresshalle sind wir dann in die 15E bis zur aktuellen Endhaltestelle Cais do Sodre gefahren.
Da waren nämlich auch gleich die beiden nächsten überbewerteten Punkte auf unserer Liste, die wir abhaken wollten: Der Time Out Market und die Pink Street. Mag durchaus sein, dass man im Time Out Market lecker Essen konnte, doch auf den ersten Blick sah das alles etwas überteuert aus und drinnen war es zudem voll wie die Sau. Gemütlich ist was anderes. Und die Pink Street sind auch nur 100 Meter eingefärbte Straße mit ein paar Bars. Mag sein, dass da abends schön gefeiert wird, doch muss man die gesehen haben? Ne.
Wir erkundeten noch ein paar Gassen auf dem Weg zurück zum Hotel. Dort haben wir kurz die Akkus aufgeladen. (Also primär den von meinem Handy). Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg uns suchten die eine Gasse in der wir durchgelaufen sind, wo die Oma an der Haustür den Kirschschnaps im Schokobecher verkauft. Am Ende gab’s da ganz viele davon. Wir wollten aber zu dem einen. So haben wir noch einige weitere Straße und Wege erkundet. Zum Abendessen habe wir uns die Pizzeria Romana heraus gesucht (Da gibt’s mehrere. Wir waren bei der in der R. de São João da Praça 75). Die waren echt lecker und der Abend der wäre auch perfekt gewesen, wenn ich nicht mein halbes Glas Portwein am Tisch zerdeppert hätte.
Damit wir für den nächsten Tag gut vorbereitet sind und ohne Hektik nach Sintra starten konnten, schauten wir schon mal wo es zum Bahnhof geht. Das war, wenn man am Praça da Figueira steht wo die U-Bahn Station Rossio ist, etwas verwirrend. Es gab zwar ein Schild mit ‚zu den Zügen‘ doch da stand man dann mitten am Praça do Rossio. Wenn man davon ausging, dass es bei der U-Bahn Station ist, ist man etwas lost. Auf Google Maps ist’s natürlich einfacher ersichtlich wenn man etwas heraus zoomt. Man muss am Praça do Rossio ans Nordwestliche Ende (vom Wasser weg, nach oben). Dort sieht man dann linker Hand ein Gebäude mit einem Starbucks – der Bahnhof. Dieser liegt eigentlich an der U-Bahn Station Restauradores. Dann kann ja nichts mehr schief gehen … oder?