Auch für 2025 stand bei uns wieder das Feuertanz Festival auf dem Programm. Wir hatten ja bereits die Jahre zuvor immer wieder überlegt, ob es nicht Sinn machen würde dort zu campen. Für dieses Jahr haben wir das dann zum ersten mal konkret ins Auge gefasst. Wir wussten allerdings nicht, wie vor Ort die Campingsituation ist. In den Gruppen konnte man leider nur relativ wenig herausfinden. Somit blieb uns nur eins: Frühzeitig anreisen und auf einen guten Platz für unsere Zelte hoffen. Somit haben wir uns dieses Jahr auch dazu entschlossen an dem Freitag Urlaub zu nehmen. Ob das dann alles wie geplant geklappt hat?
Gleich noch eine Anmerkung vorab: Ich habe super wenig Bilder gemacht an dem Wochenende. Von daher war die Auswahl jetzt auch nicht so groß. Mal kurz ein Schnappschuss und entweder der ist was geworden oder halt nicht.
Anreise & Camping
Vorbereitung
Ich muss ja sagen, man findet relativ wenig Infos zum Camping auf der offiziellen Seite. Man sieht, dass man campen kann. Man erfährt die Kosten und es gibt eine Übersicht über die Regeln. Ach, und dass man das Auto nicht neben dem Zelt parken kann. Was eine durchaus wichtige Info ist. Manche würde aber auch vielleicht gern wissen, wo die Campingplätze liegen oder wie groß die sind. Wie weit ist das Auto weg? Wie sind die Platzverhältnisse?
In der Facebook Gruppe habe ich immerhin eine hilfreiche Google-Maps-Karte gefunden, die einen knappen Überblicht liefert (Hier der Link zur Karte). Ich einfach im Vorfeld davon ausgegangen, dass der Campingplatz, der näher am Gelände liegt, sicherlich der sein wird, der als erstes voll sein wird. Von daher war eigentlich von Anfang an mein Plan, den unteren Campingplatz anzusteuern. Da habe ich uns einfach mehr Chancen ausgerechnet. Am Donnerstag habe ich dann mal in der Gruppe gefragt, wie so die Lage vor Ort ist: „Oben ist’s schon ziemlich voll.“ Okay, so weit nichts neues aber ein weiterer Kommentar war dann: „Unten aber auch.“
Die Anreise
Am Freitag um acht Uhr starteten wir mit unseren beiden Autos vom Pendlerparkplatz zur Burg Abendberg. Bei ca. 75 Minuten Fahrtdauer, sollten wir frühzeitig vor Ort sein, so dass wir gemütlich aufbauen können und ich dann bei der ersten Band am Gelände bin. Die Anfahrt hat so weit auch perfekt geklappt. Wir kamen wie geplant am unteren Campingplatz an. Dort trifft man dann auf einen freundlichen Einweiser, der als alle erste Frage stellt: „Habt ihr reserviert?“
Da muss man jetzt nochmal kurz einschieben, dass es ja keinen Vorverkauf für die Campingtickets gibt und auf der Seite auch keine Info zu irgendwelchen ‚Reservierungsmöglichkeiten‘ gibt. Ganz im Gegenteil. „Verbindliche Informationen zur Belegung des Campingplatzes erhaltet ihr ausschließlich vom Personal vor Ort.“ und „Platzierungswünsche können leider nicht berücksichtigt werden.“. Wie hätten wir also reservieren sollen?
Nein, wir haben nicht reserviert. war daher auch unsere knappe Antwort. „Uhhhh, ….. wir sind hier schon ziemlich voll.“. Das war das erste mal als ich fragte: „Naja, aber es wird doch wohl noch Platz geben? Ihr werdet die Leute ja nicht nach Hause schicken, oder?“. Wir wollen erst mal das Auto parken.
Ein Platz für unsere beiden Zelte
Der Campingplatz war etwas verwinkelt. Unser Auto fast maximal weit vom Eingang weg. Was macht man? Erst mal ohne Zelt einen geeigneten Platz suchen oder 45 kg Zelte durch die Gegend fahren? Durch den Bollerwagen, denn wir vorsorglich schon eingepackt hatten, war Options zwei die, für die wir uns entschieden haben. Und so hangelten wir uns von Einweisern zu Platzleiterin weiter vor und hörten immer den selben Satz. „Uhhh, das könnte schwierig werden.“, „Nein, bei den Caravanen dürft ihr die Zelte (noch) nicht aufschlagen.“, „Schaut einfach mal ob ihr noch einen Platz findet.“
Auf dem Platz gab es durch aus noch kleinere Lücken, doch entweder die waren viel zu klein oder hätten nur für ein Zelt gereicht. Da wir unsere Planung auf ein gemeinsames Camp ausgelegt haben, kam eine Trennung nicht in Frage. Bei den größeren Lücken wurden dann oftmals noch Plätze frei gehalten oder viele vor uns hatten sich bewusst dagegen entschieden bei der ‚Party-Gruppe‘ das Zelt mit aufzuschlagen. Und am Ende waren wir am letzten Ende des Camps – auf Höhe des Autos, wo wir gegenüber voneinander gerade so unsere Zelte aufschlagen konnten, um den Grenzwert für den Fluchtweg einzuhalten. Das wir aber theoretisch einmal um den ganzen Platz mussten, um zum Auto zu kommen, war etwas unpraktikabel.
Der untere Campingplatz
Kurz die Eindrücke zum unteren Campingplatz. Der war, an den Stellen, wo es den Hang wieder runter ging, etwas verwinkelt und abschüssig. Aber da kann man ja das Zelt danach ausrichten. Scheinbar gibt’s auch nur am unteren Campingplatz den Duschcontainer. Wir haben nicht den ganzen Platz erkundet, doch scheinbar war der Toilettencontainer die einzige Möglichkeit seine Notdurft zu verrichten. Da es bei den Jungs nur zwei Kabinen pro Container waren, bei zwei Containern, hat sich da schon mal eine etwas längere Schlage gebildet. Gerüchteweise hätte es wohl noch irgendwo Dixis gegeben – auf jeden Fall nicht in den Ecken wo wir rum gekommen sind. Am Eingang zum Camp saß abends dann einer von der Security und hat die Bändchen kontrolliert. Irgendwie sinnfrei, da der Campingplatz nicht vollständig umzäunt war und man von den Felder hinten einfach in den Campingplatz konnte.
Für den Umstand, dass unser Zelt dann neben einer Familie mit kleinem Kind stand, konnten die Betreiber natürlich nix. Doch die Eltern hätten vielleicht irgendwas unternehmen können, dass das Kind nicht in der Nacht zwei Stunden schrill durch schreit. Doch die schliefen entweder tief und fest oder fahren eine ’null Toleranz für Schlafunterbrechungen bei Nacht“ Strategie. Vielleicht war auch das Kind einfach besonders schlimm, denn auch tagsüber hatten man eigentlich eine dauerhafte Sirene. Die Beschallung von der anderen Seite war zeitweise aber auch grenzwertig. Trichter saufen und Deutsch-Rap, zu dem lautstark mitgesungen wird. Gefühlt eigentlich nicht die Feuertanz Zielgruppe. Aber jedem das seine.
Die ‚zahlreichen‘ Toiletten habe ich ja schon erwähnt. Wenn man diese nach der letzte Band benutzen wollte, sucht man allerdings teilweise Papier oder Seife vergeblich. Ich glaube die Security hätten aber Toilettenpapier herausgegeben, meine ich gesehen zu haben. Auf jeden Fall sah es da nachts dann schon wüst aus. Und die Putzkolonne kam dann auch erst gegen neu Uhr. Sprich wenn man Pech hatte, musste man den Zustand auch am Morgen in Kauf nehmen. Festival ist ein Miteinander. Wenn natürlich jemand eine Kabine von oben bis unten vollk****, dann leiden alle anderen darunter.
Aber gibt’s auch was positives vom Campingplatz? Ja, die Einweiser und Security waren alle super hilfsbereit und freundlich. Und was ich so gesehen habe, war es an vielen anderen Stellen am Platz wohl etwas angenehmer vom Publikum her.
Freitag, 13.06.2025
Gegen 10:45 Uhr waren die Zelte einigermaßen aufgebaut und wir kümmerten uns um die ‚Inneneinrichtung‘ bzw. holten die letzten Sachen aus dem Auto. Gegen 12:15 Uhr machten sich die Hälfte der Gruppe auf den Weg nach oben. Vorher sammelten wir gemeinsam am Campingplatz Eingang noch unsere Bändchen ein. Um 12:45 Uhr standen wir dann in einem kleinen Schattenstreifen vor der Bühne (der einzige Schatten zu dem Zeitpunkt), als wir auch dann schon die ersten Freunde entdeckten.
Am Freitag wurde der Konzerttag durch zwei Musiker von den Gossenpoeten begleitet. Die hatten die letzten Jahre immer einen Auftritt am Feuertanz, wir haben die aber nie gesehen. Am Samstag gab’s die nächste Gelegenheit. Auf jeden Fall übernahmen die beiden die Anmoderation der Bands. Den Anfang machten Mythemia. Die fand ich nicht so schlecht. Die hatten in der Tat ein paar Songs mit ganz witzigen Texten. Würde ich mir auf jeden Fall wieder anschauen. Da man zur nächste Band dann nur noch die Möglichkeit hatte, diese in der prallen Sonne zu begutachten, habe ich mich nach hinten zurückgezogen, wo man zwar kaum was sah, aber die Konzerte sonst gut mitbekommen hat. Dafür war dann dort schon an einigen kleinen Flecken etwas Schatten.
Ach ja, die zweite Band war Mr. Irish Bastard. Die haben wir ja letztes Jahr am Schlosshof Festival gesehen. Die waren auch diesmal wieder ganz unterhaltsam. Auch die nächste Band kannten wir vom Schlosshof Festival 2024: Vroudenspil. Da man langsam etwas Schatten finden konnte, wagten wir uns da auch zur Bühne vor. Vroudenspil war wieder mit zwei Sängern am Start. Ob’s diesmal auch neun Musiker waren, habe ich gar nicht aufgepasst. Um 18 Uhr standen dann Tanzwut auf dem Platz. Da haben wir uns dann schnell noch was zu Essen geholt, damit wir uns dann auch gleich für die Nachfolgende Band einen guten Platz sichern konnten.
Vor dem Tower im Schatten platzierten wir uns dann für Mono Inc.. Auf die habe ich mich ja schon besonders gefreut, auch wenn ich die 2023 erst am Summer Breeze gesehen habe. Die haben wir wieder richtig Spaß gemacht. Ich mein, ich höre Mono Inc. schon seit 2003 / 2004. Da hat Herr Engler noch am Schlagzeug gesessen. Ich habe alle Studioalben und ich kenne die meisten der Hits. Ideale Voraussetzungen für ein Konzert. Besonders cool fand ich wieder das Drum Solo mit ‚Fluch der Karibik‘ (siehe hier Plovdiv, 20.09.24).
Mit dem Auftritt von Mono Inc. konnten Schandmaul im Anschluss nicht mithalten, auch wenn ich von denen auch einige Alben haben. Besonders spannend war natürlich: Wie macht sich der neue Sänger Till Herence am Mirko? Die Sängerwechsel wurde ja erst vor kurzem vollzogen. Ich würde sagen der hat einen soliden Job gemacht. Klar man muss sich erst mal daran gewöhnen, da Thomas doch auch eine signifikante Stimmte hatte. Doch die haben den Wechsel erst mal gut gemeistert würde ich sagen. Und man bekommt den Kasper dann auch auf bayerisch serviert.
Samstag, 14.06.2025
Wir hatten mit dem Wetter echt „Glück“. Nachdem es die Woche zuvor doch etwas Wechselhaft war, wurden wir am Samstag mit 31 °C beglückt. Auf einem Gelände wo es kaum Schatten gibt. Ich wollte das eigentlich nicht tun, doch da man alleine vom sitzen Schweißausbrüche bekam, habe ich mich dazu entschlossen die Habenichtse und die Gossenpoeten ausfallen zu lassen. Die Habenichtse spielen am Festival Mediaval, da habe ich dann eine Gelegenheit die nachzuholen. In der prallen Sonne schleppten wir uns dann zu Deloraine. Die kannten wir noch nicht. War auch nicht meine Musik, aber ich denke mal, wer sich für eine Mischung aus Omnia und Heilung begeistern kann, war’s nicht schlecht. Die würden sich auf jeden Fall auch gut bei Nacht am Festival Mediaval machen.
Ach ja, am Samstag begleitete Eric Fish wieder durch den Nachmittag. Der gab dann glaube ich vor jedem Act einen oder mehrere Songs zum Besten. Und er hatte dann auch vor Warkings noch einen kleinen Zeitslot bekommen. Wir haben das zwar alles aus der ferne gesehen, dem ganzen aber wenig Beachtung geschenkt. Zu den Warkings konnten wir uns dann wieder am angestammten Platz vor dem Tower platzieren. Warkings haben wieder richtig Spaß gemacht. Ordentliche Show und gute Setlist. Vermutlich die ‚härteste‘ Band bei diesem Feuertanz Festival.
Die beiden Headliner des abends waren dann Mr. Hurley & Die Pulveraffen. Muss man dazu noch viel sagen? Eine Show, wie man es von Hurley gewohnt ist. Sie hatten die wichtigsten Piratensongs im Gepäck und konnten auch schon die erste Single aus dem neuen Album präsentieren: Piraten: Megageil!. Wir hatten leider nur eine etwas arg feierwütige Gruppe neben uns, die das Konzerterlebnis etwas störte. Wenn sie nicht wieder spontan auf dem Summer Breeze auftauchen, bleibt das unser einziges Hurley Konzert dieses Jahr.
Das Beste haben sich die Veranstalter bis zum Schluss aufgehoben: Feuerschwanz. Da die Burg ja nicht so groß ist, konnte man von der Band mehr erkennen als am Summer Breeze, auch wenn wir noch ein kleines Stück zum Tower nach hinten rückten. Die Stimmung war einfach der Hammer. Eine ordentliche Setlist mit den besten Songs aus den letzten Jahren und auch ein paar Oldies waren mit dabei. Das war eine Party und ein gebührender Abschluss für dieses Festival. Die Vorfreude auf den 11. Oktober, wo sie mit Lord of the Lost zusammen in Fürth spielen, ist jetzt um so Größer. Auch hier habe ich wieder das Dum Solo mit ‚They’re Taking the Hobbits to Isengard‘ gefeiert.
Fazit
Ich hab es schon befürchtet, dass das Camping den Großteil des Beitrags einnehmen wird. Aber das war halt für uns neu. Die Location. Die Bühne. Die Händler. Die Essensstände. Da gibt’s ja kaum Änderungen. Die fünf besten Konzerte waren für mich:
- Feuerschwanz
- Mono Inc
- Mr. Hurley & Die Pulveraffen
- Warkings
- Schandmaul
Was hat mir dieses Jahr sonst gut gefallen: Das Line-Up war super. Ich glaube die hatten eine neue Security Firma. Die sind mir positiv aufgefallen.
Was ist uns negativ aufgefallen: Die Umstellung der Wasserversorgung. Warum auch immer man das geändert hat. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn alle immer zu gleiche Wasserstelle laufen, die so nicht mehr existiert, bekommt man ein Problem. Da helfen auch keine Facebook Post, die im Zweifelsfall während des Festivals keiner liest oder tröpfelndes Wasser in den Wägen.
Und was ist unser Fazit: In der Form würden wir vermutlich nicht nochmal campen. Vielleicht wenn man noch einen Tag früher fährt? Oder dann vielleicht noch ein nahe gelegenes Airbnb? Jetzt müssen wir eh erst mal das Line-Up für 2026 abwarten. Den Termin habe ich auf jeden Fall im Kalender schon mal notiert.