Alles auf Anfang

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Haben nicht viele insgeheim den Wunsch einfach mal die ‚Reset-Taste‘ zu drücken und nochmal von vorne anzufangen? Wie bei einem Videospiel. Ausschalten. Einschalten. Alles auf Anfang. Alles hinter sich zu lassen und irgendwo neu anzufangen. Doch was würde man anders machen, wenn man die Gelegenheit dazu bekommt?

Das ich nicht aus meiner geliebten Stadt von meinen Freunden weg ziehen möchte ist wohl jedem klar. Es geht natürlich wieder um: Mein Handy.

Es ist wieder da. Hab‘ es am Montag wieder zurück bekommen. Wie befürchtet. Zurückgesetzt. Alles weg. Nix mehr da. Und sogar das Betriebssystem war wieder ein altes. Gut. Zu Hause habe ich ja alle Daten gesichert. Erster Schritt war gleich mal das Betriebssystem wieder zu aktualisieren. Dann der erste ‚Schock‘. Wo ist mein Hintergrundbild das ich vorher immer hatte? Nicht das ich ein Problem damit hätte mich an was Neues zu gewöhnen, doch das kann doch nicht einfach weg sein? Doch! Scheit fast so, als ob das Hintergrundbild mit einer ‚Zwischenversion“ ausgeliefert wurde. Da ich jetzt aber direkt auf 4.2.2 aktualisiert habe, war das wohl nicht mehr mit dabei.

Das Handy war so leer. Ich war mir anfangs nicht einmal sicher ob es wirklich meins war und es nicht einfach ausgetauscht wurde. Die IMEI hat mir dann aber verraten: Es ist meins. Und ich sag‘ noch am Telefon, dass ich freilich ohne mein Handy auskomme. Doch irgendwie gewöhnt man sich daran sehr schnell.

Zu Hause hab‘ ich mich dann gleich mal ran gemacht alles wieder einzurichten. Wie es scheint bin ich wohl doch ein wenig Paranoid. Denn das ‚Google Backup‘ habe ich nie aktiviert. Denn damit wären wohl automatisch alle Anwendungen sofort wieder installiert worden. Blitzschnell navigierte ich zum Play Store. Ich muss sagen – so ganz ohne die ganzen sinnlosen Apps ist das Telefon wieder pfeilschnell. Hatte zuletzt doch den Eindruck, dass es etwas träge wirkte. Da mir Apps vom Handy aus installieren zu mühselig war, wechselte ich zum PC. In meinem Google Konto wurden mir dann alle meine gekauften Apps schön aufgelistet. Neun Apps pro Seite. Klick. Seite 2. Klick. Seite 3. Klick. Seite 4. Klick. Klick. Klick. Ugh. Hab‘ ich wirklich so viele Apps gekauft (gekauft ist eigentlich das falsche Wort, denn die meisten waren gratis). 15 Seiten und dann noch zwei Apps: 137 Stück! Und das nur von Google Play. Den Amazon Store nutze ich ja auch noch.

Eigentlich die ideale Gelegenheit gleich mal ein wenig auszusortieren und nicht einfach wieder alles zu installieren. Hab‘ zwar nach kurzer Zeit doch gleich wieder 30 Apps installiert (wovon glaube ich schon gut 10 von Google automatisch installiert wurden), doch das sollten jetzt Apps sein, die auch hin und wieder benutze. Worauf ich diesmal verzichtet habe war z.B. Angry Birds. Davon hatte ich Teil 1 – 176 drauf – doch außer den ersten keinen einzigen jemals gespielt. Und tschüss! Falls man dann doch feststellt, das man was vergessen hat, kann man ja es innerhalb weniger Sekunden nachinstallieren.

Die beiden wichtigsten Apps sind aber nicht über den Market zu finden. Die musste ich ‚manuell‘ installieren. Meinen Amazing Observer und meinen HandScanner. Gerade mein HandScanner hat mir letzte Woche doch sehr gefehlt, als ich ca. 20 neue CDs in den CD-Manager eingetragen habe.

Warten wir mal wieder ein Jahr ab. Dann ist vermutlich wieder alles voll. Denn macht man am Ende wirklich etwas anderes, wenn man die Gelegenheit hat von vorne zu beginnen? Man versucht es vielleicht. Doch ob das auf Dauer klappt? Denn nur weil sich die Umgebung ändert, ändert man sich ja nicht zwangsläufig auch selbst.