Freitag 06:30 Uhr wirft uns mein Wecker unsanft aus dem Bett – was für eine Zeit. Nachdem wir aber zeitig in Hildesheim beim M‘era Luna ankommen wollen, muss das leider sein. Es sind ja immerhin ca. 550 km zum fahren. Um kurz nach 7 Uhr brechen wir am Pendlerparkplatz mit unseren beiden Mitstreitern auf. Die Fahrt war unspektakulär und ging problemlos über die Bühne. Mit einem kleinen Zwischenstopp kamen wir um 13 Uhr am Festival an. Wir waren überrascht, dass es keinen Stau gab. Zügig wurde uns ein (befestigter :-)) Parkplatz in der Nähe des Eingangs zugewiesen.
Am Eingang stand bereits eine etwas längere Schlange von Besuchern, die erwartungsvoll darauf warteten, dass der Zutritt zum Campinggelände gewährt wird. Zu deren (und auch unserem) Glück wurde der Campingplatz gegen 13:15 Uhr freigegeben (offiziell wäre erst um 16 Uhr Einlass). Wir stellen uns am Ende der Schlange an und hofften ebenfalls auf ein zügiges vorankommen, damit wir einen schönen Bereich zum campen ergattern können. Da es doch sehr windig war, hab‘ ich mich gleich noch in eine Jacke gepackt, da ich ja immer noch leicht erkältet war. Wer konnte ahnen, dass sich die eine Wespe, die das Grüppchen vor uns belagert irgendwann meinem Jackenkragen widmet. Heimlich, still und leise ist die da irgendwie rein gekrochen, aber nicht mehr rausgekommen. Naja. Um an die Freiheit zu gelangen sticht man am besten einfach mal zu. Frei nach dem Motto: Erst stechen – dann fragen. *AUA* *HMPF*. Im wahrsten Sinne des Wortes hatte ich ’so einen Hals‘. Gut dass ich (anscheinend) nicht allergisch dagegen bin – aber musste das sein. Das juckt jetzt noch.
Gegen 14:30 Uhr waren auch wir an der Bändchenausgabe. Leider war die Bändchenausgabe das Tor in eine andere Dimension. Auf der einen Seite bei schönem Wetter rein. Auf der anderen Seite bei starkem Regen und Sturm wieder raus. (Wir waren da keine Minute drinnen und das Bändchenausgabehäuschen war vielleicht 10 Meter lang). Zügig machten wir uns auf den Weg zum bevorzugten Platz, wo unsere Zeltstadt entstehen sollte. Der Regen wollte aber dafür nicht aufhören – ganz im Gegenteil. Bis wir dort angekommen sind und unser ‚Aufziehpavillion‘ aufgestellt hatten, waren wir alle vier von oben bis unten nass. So richtig! Lustiger weise lies der Regen zeitweise nach oder hörte sogar ganz auf. Also so lange bis wir die Hälfte der Stecke zum Auto zurückgelegt haben um weitere Gepäckstücke zu holen. Dann fing es ganz plötzlich wieder an und das nicht zu wenig … Irgendwann waren alle Sachen verstaut und alles aufgebaut. Auch das Wetter wurde dann wieder besser (war ja klar). Am Abend haben wir noch eine kleine Runde gedreht um uns mal am Festivalgelände umzusehen.
Am Samstag wollte ich erst mal zügig auf’s Festivalgelände damit ich die besten CD Schnäppchen abstauben kann. Leider war ich da ein wenig Summer Breeze verwöhnt. Denn die einzigen Stände, die überhaupt CDs hatten, hatte eigentlich nix für mich mit dabei. Sometimes life just sucks. Naja. Bleibt mehr Geld für’s Summer Breeze. Um 12 Uhr war dann von Simone’s Forum ein Community treffen. Das war eigentlich ganz nett, auch wenn sich kaum einer getraut hat was zu sagen.
Anschließend ging es weiter zu den Bands. Hab‘ noch ein wenig von Qntal gesehen, allerdings waren die nicht gerade mein Fall. Ich habe mich auf Leaves‘ Eyes gefreut.
Die Show war zwar nichts besonderes, aber der Auftritt war gut und Alex war mit dabei, der für ein wenig Stimmung gesorgt hat. Anschießend bin ich mit meiner Süßen eine Runde shoppen gegangen. Equilibrium habe ich daher nur aus der Ferne gesehen / gehört. Ich muss aber sagen, dass ich an denen immer mehr gefallen finde. Nach unserer Shopping Tour wollte Simone noch Blutengel sehen. Die haben wir uns aber auch sitzend und aus der Ferne angesehen.
Anschließend kamen die drei Highlights des Tages: Apocalyptica, ASP und Within Temptation. Zu Apocalyptica gibt’s nicht viel zu sagen. Eine ‚beeindruckende‘ Show hatten die noch nie, wenn man mal von den gigantischen Stühlen absieht, die sie bei den ersten Auftritten mit dabei hatten. Die Songauswahl war in Ordnung. Es gab‘ sogar ein paar Songs mit Gesang, wobei ich nicht weiß, wer hier als Sänger eingesprungen ist. ASP hat sich im Anschluss als heimlicher Headliner herausgestellt (gut, für einige war das vorher schon klar). Eine gigantische Show mit Feuer, Nebel und Schnee. Die Menge tobte und hätte am liebsten noch eine Stunde ASP gesehen.
Dennoch stand ja auch noch der ‚wirkliche‘ Headliner auf dem Programm. Für mich ein absolutes Highlight: Within Temptation. Ich habe mich sehr gefreut Within Temptation nach so vielen Jahren mal wieder live zu sehen. Im Gepäck hatten sie nicht nur ihre alten und neuen Hits, sondern auch eine Leinwand über die gesamte Bühne und ein paar Videos bzw. Musikvideos, die (fast) synchron zum Live-Auftritt gespielt wurden. *Gänsehautstimmung*.
Definitiv mein M’era Luna Highlight 2011. 
Am Zeltplatz angekommen mussten wir dann leider feststellen, dass wir die nicht vorhandene Sonne ein wenig unterschätzt haben. Obwohl sich diese immer nur für Sekundenbruchteile gezeigt hatte, hatten wir alle vier einen leichten Sonnenbrand. *hmpf*. Dabei hätten wir Sonnencreme und alles dabei gehabt.
Sonntag war das Wetter dann wieder erheblich schlechter. Damit war für mich klar, dass ich nur das ‚Pflichprogramm‘ an Bands absolvieren werde. Angefangen hat’s mit Mono Inc. – anscheinend haben die mit dem Wetter öfter mal ein glückliches Händchen, denn genau zu ihrem Gig hat der Regen aufgehört. Ich habe Mono Inc. ja bereits letztes Jahr zum Summer Breeze gesehen. Die Song Auswahl war ähnlich, nur dass beim M’era Luna jetzt ein paar Songs des neuen Albums gespielt wurden und dafür ‚Burn Me‘ aus dem Programm gefallen ist (am Breeze haben’s das glaube ich noch gespielt). Mono Inc TV Folge 105 vom M’era Luna kann man mittlerweile auch schon bei Youtube finden.
End of Green haben wir uns dann angehört, während wie nochmal durch die Einkaufsmeile gelaufen sind. Die haben wir mittlerweile doch schon ein paar Mal live gesehen. Eigentlich wollte ich mir Tanzwut dann noch ganz anschauen, hab‘ mich aber nach zwei Songs dazu entschlossen erst mal was zu essen. Die restlichen Songs konnte ich dann aus der Ferne vernehmen. Die letzte Band die ich an diesem Abend gesehen haben war Hurts. Da teilen sich die Meinungen jetzt. Ich denke aber, dass viele das so sehen werden wie ich: Die Band war ganz nett. Ist auch toll, dass die letztes Jahr einen großen Hit gelandet haben, aber alles in allem: Als Headliner am zweiten Tag ungeeignet. Die hätten gerne etwas früher spielen können und auch die 75 Minuten Spielzeit waren für eine Band, die gerade mal ein Album auf dem Markt haben doch recht großzügig berechnet. Hey, aber ich will mich ja nicht beschweren. Hab‘ deren Album ja auch zu Hause und ich find die Musik ja nicht schlecht, aber wie gesagt – als Headliner. Ich weiß nicht.
Auf dem Zeltplatz war es zwischenzeitlich etwas leerer geworden. Einige hatten das Festival bereits verlassen, andere hatten einfach keine Zelte und Pavillons mehr, da diese aufgrund eines etwas stärkeren Lüftchens davon geweht wurden. Wir haben unsere glücklicherweise ausreichend gesichert, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob unser Pavillon das auf Dauer durchhält.
Leider hat es in der Nach zum Montag nochmal ein wenig geregnet, so dass am Morgen Zelt und Pavillon wieder nass waren. Allerdings trockneten diese wieder, bis wir mit dem Frühstück und dem verstauen der anderen Gepäckstücke im Auto fertig waren. Bis alles verstaut war und wir das Gelände verlassen haben, war es fast 12 Uhr – und das obwohl wir bereits gegen 08:30 Uhr auf waren. Die Heimreise war dann wieder unspektakulär. Zu mindestens bei uns. Unsere Mitfahrer wurden einmal beinahe von einem Auto von der Straße gerammt, aber sonst … Durch die zwei Pausen die wir auf der Strecke eingelegt haben war es 18 Uhr, bis wir zu Hause vom Regen begrüßt wurden.
Heute heißt es Wäsche waschen, einkaufen, Auto packen. Denn: Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Morgen geht’s zum Summer Breeze 2011. Dort gibt’s für mich dann hoffentlich mehr CDs zum kaufen und das Wetter soll dauerhaft besser sein. Ich lasse mich mal überraschen.