Heute schon gesichert?

      Keine Kommentare zu Heute schon gesichert?

Ist es nicht so? Viele Dinge lernt man erst zu schätzen, wenn man sie verloren hat. Daher stellt sich mir die Frage: Warum nicht vorsorgen? Klar würde sich das jetzt auf viele Gebiete im Leben anwenden lassen, doch mir geht es heute – wen wundert es – um die digitalen Daten.

Datensicherung in den 90iern

Gerne Blicke ich auf meine ersten Schritte mit dem PC zurück. Meine ersten Spiele waren auf großen und klobigen 5,25″ Disketten gespeichert. Glücklicherweise verfügte mein 386er schon über ein 3,5″ Diskettenlaufwerk, so dass ich gleich die moderneren Disketten mit höherer Kapazität für meine persönlichen Daten verwenden konnte. Schon bald merkte ich, dass diese Disketten alles andere als zuverlässig waren. Ständig hatte man mit Lesefehlern und defekten Datenträgern zu tun. Daher war für mich von Anfang an klar: Eine Sicherung musste her. So ergab es sich, dass ich zu jeder Diskette eine weitere Diskette hatte, auf der dieselben Daten noch einmal gespeichert waren. Fiel eine Diskette aus, so wurde anhand der Backup Diskette gleich wieder eine neue Diskette bespielt.
So hielt ich mich einige Jahre über Wasser. Doch irgendwann gab‘ mein geliebter PC seinen Geist auf und der neue PC hatte dann schon ein CD-ROM Laufwerk. Zu dieser Zeit wurden dann auch langsam die ersten CD-Brenner auf den Markt geworfen (und erschwinglich). Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Der Mieter meiner Tante hatte sich einen CD-Brenner angeschafft. An einem Tag machte ich mich mit meinen beiden Disketten-Boxen auf, um all diese Daten auf seinen PC zu überspielen und dann auf eine CD zu brennen. Am meisten Zeit benötigte das überspielen der Disketten auf den PC und das obwohl der CD-Brenner nur mit 1facher Geschwindigkeit brannte (Anmerkung: 1fache Geschwindigkeit heißt 150 kb/s. Bei einer ’normalen‘ CD mit einer Kapazität von 700 MB sind das 80 Minuten). Ich war begeistert. Alle Disketten auf nur einer CD. Genial!

Willkommen 2012

Im Jahre 2012 feierte der Händler Alternate seinen 20. Geburtstag mit einigen Angeboten. Und obwohl absolut kein Bedarf bestand, kaufte ich mir einen BluRay Brenner. (Und in den letzten 11 Monaten habe ich genau einen BluRay-Rohling gebrannt – zum Test.). Der Vorteil einer BluRay gegenüber einer DVD ist die deutlich höhere Speicherkapazität. Der Platzbedarf für eigene Daten ist seit den 90igern enorm angestiegen. Die Hausarbeit als Textdatei konnte problemlos auf eine 5,25″ Diskette gespeichert werden. Gekaufte Musik, Bilder der Digitalkamera, selber gedrehte Videos, … hingegen brauchen etwas mehr Platz. Optische Datenträger stehen aber aufgrund ihrer beschränkten Haltbarkeit oft in der Kritik. (Also gerade CDs und DVDs). Der Vorteil der optischen Datenträger ist der günstige Preis in der Anschaffung der Medien. Leider kann man die Medien in der Regel nur einmal beschreiben (Wenn man von wiederbeschreibbaren Medien absieht, die aber auch nur begrenzt zum Empfehlen sind) – für regelmäßige Sicherungen also eigentlich ungeeignet. Doch wohin sichert man die Daten dann? Meiner Meinung nach ist eine externe 2,5″ Festplatte für den Privatgebrauch ideal.

Backupstrategie

Wie schon gesagt finde ich Festplatten für ein Backup ideal. Festplatten bieten eine hohe Speicherkapazität, haben eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit und sind – am Preis/Leistungsverhältnis gemessen – auch günstig in der Anschaffung. Auch Festplatten halten nicht ewig. Daher habe ich meine eigene Backupstrategie. Ich setzte auf zwei 3,5″ Festplatten für meine Sicherungen – da ich diese nicht transportiere stört es nicht, dass ich eine extra Stromversorgung benötige und die Platten deutlich größer sind. (Anmerkung: Für meine Musiksammlung habe ich noch eine zusätzliche 2,5″ Festplatte zum transportieren :cool:)

  • 01. Die Daten werden auf einer internen Festplatte gespeichert
  • 02. Die Daten werden auf einer externen Festplatte gesichert
  • 03. Die Daten werden auf einer zweiten externen Festplatte gesichert

Da der Platz auf der internen Festplatte ‚regelmäßig‘ zu knapp wird, wird die interne Festplatte ausgetauscht. Die dadurch überflüssige interne Festplatte wird in ein externes Gehäuse gesteckt und ersetzt dort die kleinste bzw. älteste Festplatte. Somit hat man im PC immer eine relativ neue Festplatte und die Festplatten für die Sicherungen altern nicht ins unermessliche. Somit habe ich immer zwei Backups, falls die interne Festplatte ausfällt.

Wann und wie sichern?

True Image 2013

Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wann und wie sichern? Für normale Anwender empfehle ich ein Backup Programm wie z.B. Acronis True Image. Damit lassen sich komplette Backups der bestehenden Platten machen inkl. Betriebssystem. Ich persönlich sichere nur Anwendungsdaten. Es schadet nicht, wenn der PC hin und wieder mal neu aufgesetzt wird (Wobei mein Windows 7 läuft … und läuft … und läuft …). Für mein Backup nutze ich ein Kommandozeile Tool von Microsoft.


Robocopy. Damit kann man einfach zwei Datenbestände abgleichen. Mit nur einer Zeile lässt sich der lokale Ordner mit dem Backup Ordner abgleichen.

robocopy „d:\Daten“ „h:\Daten“ /mir /r:0 /w:0

Jedoch sollte man erwähnen, dass man mit den falschen Schaltern mit Robocopy auch Daten löschen kann. Ein wenig Vorsicht ist also geboten.
Datensicherungen sind eine typische Aufgabe der Kategorie: ‚Ach, das mach ich morgen‘. Seine Daten regelmäßig zu sicher lernt man in der Regel erst, wenn man einmal alle seine Daten verloren hat. Wie regelmäßig soll man aber nun seine Daten sichern? Das kommt ganz darauf an, wie viel und wie häufig sich die Daten ändern. Ich mache in der Regel alle vier Wochen eine Sicherung und wechsle dabei die Sicherungsplatten durch. Sprich:

  • 01. Die internen Festplatte ist aktuell
  • 02. Die Daten der erste externe Festplatte sind 0 – 30 Tage alt.
  • 03. Die Daten der zweiten externen Festplatte sind 30 – 60 Tage alt.

Optimal wäre jetzt noch, wenn ich die Sicherungsplatten nicht im Schrank hinter meinem PC lagern würde. Denn brennt die Bude ab, ist wieder alles weg. Für sehr wichtige Daten könnte man überlegen ob man diese nicht in der Cloud sichert. Jedoch besteht dabei das Risiko, dass irgendjemand an die Daten ran kommt, der das nicht sollte.

Einer geht noch

Und wer sich jetzt die Frage stellt: Warum ist der Artikel unter ‚Analog Offline‘ einsortiert:
Datensicherungen sind gut. Keine Frage. Doch man sollte auch wissen wo die Daten am Ende gesichert sind. Es soll Personen geben, die USB-Sticks für sich entdeckt haben. So klein. So handlich. So praktisch. So schnell verschwunden. Daher ist’s gut wenn man mehrere USB-Sticks hat. Doch eine ganze Schublade voller (unbeschrifteter) USB-Sticks? Wenn wirklich mal ein Datenverlust eintritt, sage ich nur: Viel Spaß beim suchen … (Und nebenbei bemerkt: Auch USB-Sticks halten nicht ewig)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert