Wollen wir am Dienstag gleich wieder nach Sintra? Nein. Wenn wir den Besuch so lange wie möglich raus zögern, wird vielleicht immer mehr geöffnet und auch das Wetter war ja jetzt beständig und wurde immer besser. Also haben wir am Montagabend unsere Tickets für den Palácio Nacional da Pena auf Donnerstag früh umgebucht. Damit haben wir jetzt noch volle zwei Tage in Lissabon die wir verplanen konnten
Tag 4: Oceanário de Lisboa
Ozeanarium
Am Dienstag war das Oceanário de Lisboa unser Ziel. Wir haben uns für die Anreise per U-Bahn entschieden, da dies für uns die einfachste Möglichkeite war. An der Zielstation aussteigen und einfach zum Wasser runter laufen. Das waren zwar noch ein paar Meter, doch kurz nach 10 Uhr waren wir vor Ort und sicherten uns unsere Tickets. An der Warteschlange stand niemand. Nur die vielen Gruppen von Kindern machten uns ein wenig Sorgen.
Im Ozeanarium wird man erst man in die Sonderausstellung geführt, da man diese später nicht mehr erreichen kann. Das war ein sehr langes Aquarium, dass den Raum zur Hälfte umschloss. Da konnte man durchaus ein paar Minuten verweilen, da es um die Zeit dort noch recht ruhig war.
Dann ging es weiter zum Hauptgebäude. Im Nachhinein betrachtet: Das Ganze ist gar nicht so groß und es gibt es jetzt auch nicht hunderte Aquarien zu bewundern. Doch alleine das ganz große Becken im Zentrum, an dem man immer wieder vorbei kam, lud zum verweilen ein. Am Ende waren wir über drei Stunden drinnen (grob 10:15 Uhr -13:30 Uhr).
Die Pinguine konnte man leider im Moment nicht besuchen. Da wurde gerade umgebaut. Das war natürlich für uns als Pinguin Fans sehr schade. Ein weiteres Highlight waren aber noch die beiden Otter. Die waren echt nett anzusehen. Ansonsten gab’s immer wieder mal noch Räume mit diversen Informationen oder interaktiven Elementen. Die meisten davon haben wir aber links liegen gelassen. Cool war noch ein Raum mit so einer Lichtshow. Doch auch die ist nur gefühlt zwei Minuten lang.
Seilbahn & Expo Gelände
Wir hatten uns das Kombiticket in Verbindung mit der Seilbahn (Telecabine Lisboa) gesichert. Die sind wir im Anschluss gleich gefahren. Man hat ein coolen Blick auf den Fluss und die Brücke, doch ich dachte die Fährt irgendwo nach oben zu einem „richtigen“ Aussichtspunkt. Doch auf der anderen Seite ging es wieder runter. Wir haben also das Roundtrip Ticket direkt genutzt und sind direkt wieder zum Ozeanarium zurück gefahren.
Wir sind dann noch ein wenig um das Expo Gelände herumgelaufen und haben in einem Park eine kurze Pause eingelegt. Dann sind wir parallel zur Seilbahn in Richtung zu dem großen Luchs gelaufen. Am Ende unserer Erkundungstour standen wir vor einem großen Einkaufszentrum. Was wir nicht wussten: da ist auch eine U-Bahn Station. Das haben wir aber zum Glück herausgefunden, bevor wir zur anderen Station zurückgelaufen sind. Sprich „Oriente“ ist durchaus auch eine Station an der man aussteigen könnte, wenn man zum Ozeanarium will. Wir nutzen die rote Linie voll aus und fuhren bis zur Endstation, denn da hatte ich noch einen Aussichtspunkt auf meiner Liste.
Orientierungspunkte und Snacks eingesammelt
Von der Endhaltestelle waren es ein paar Meter den Berg hoch zum Aussichtspunkt Park Eduardo VII. Von der Stadt aus unten sieht man den gar nicht so gut, wie gedacht, daher ist uns der von der anderen Seite auch kaum aufgefallen. Doch von dort oben hat man schon nochmal einen ganz guten Blick ins Zentrum runter.
Wenn man von dem Park nach unten läuft, kommt man an sich direkt beim Bahnhof und Restauradores wieder heraus. Leider ist das nicht nur Park, sondern ab dem großen Kreisverkehr auch eine stark befahrene Straße und links und rechts finden sich die hochpreisigen Läden, für die wir uns eh nicht interessieren. Doch wir konnten auch gleich noch ein paar Puzzleteile in unsere Lissabon Karte ergänzen. Denn parallel zur Hauptstraße waren noch eine paar Restaurants, die wir heraus gesucht haben und auch das Hard Rock Cafe war fast am Ende der Strecke zu finden.
Für den Tag waren wir aber durch mit unserem Programm. Es war schon ganz schön heiß in der Sonne, weswegen wir die Wege im Schatten bevorzugten. Wir sind dann nochmal zu dem Aufzug, wo Simone dann ein ‚richtiges‘ Bolinhos de Bacalhau gegessen hat. Meins war es nicht. Viel zu spät haben wir dann leider Nat’elier entdeckt. Dort gab es nicht nur Pastel de Nata mit – ich nenne es mal – Toppings, sondern die hätten auch einen Back Kurs angeboten. Natürlich schon lange ausgebucht.
Zum Abendessen sind wir dann die oben genannte parallel Straße hoch gelaufen und waren vietnamesisch Essen bei AnNam. Ich war mit meinem Gericht ganz zufrieden, wohingegen Simone ihres etwas fad fand. Da würden wir vermutlich nicht nochmal hingehen. Dafür gab’s dann nochmal ein Pastel de Nata.
Tag 5: Cristo Rei
Cristo Rei
Mit der Fähre konnte man günstig auf die anderen Flussseite übersetzten. Dazu musste man nur zum Fährterminal bei Cais do Sodre und von dort aus nach Cacilhas. Wir machten uns also nach dem Frühstück auf zur Fähre. Als wir dort ankamen, wurden gerade die Tore für den Einstieg geöffnet und wir legten kurz darauf auch schon ab, so dass wir um kurz nach halb elf in Cacilhas waren. Schnell noch ein paar Fotos gemacht und dann geschaut wie wir zur Statue kommen. Irgendwo habe ich was gelesen von einem Weg am Wasser entlang. Tja. Das Problem am Wasser entlang ist, dass man dort den Touristen nix verkaufen kann. Daher zeigt das Schild in Richtung Stadt und so folgten auch wir dem offiziellen Weg.
Es gibt für alles ein Für und Wider – so auch hier. Die Strecke durch die Stadt ist gut ausgeschildert und führt an Cafes, Restaurants und Läden vorbei. Die Strecke durch die Stadt war aber ehrlich gesagt nicht wirklich schön und man arg auf die Tretmienen (aka Hundekot) aufpassen. Gut 45 Minuten braucht man für die Strecke, wenn man gemütlich geht. Doch gibt’s wirklich eine Strecke am Wasser entlang? Dazu unten mehr …
Schnell ein paar Fakten zur Cristo Rei Statue: Die 28 Meter hohe Statue steht auf einem 82 Meter hohem Sockel und ist aktuell wohl die neunthöchste Christusstatue der Welt und eines der höchsten Bauwerke Portugals. Wenn man vor der Statue steht ist’s schon schwierig davon ein Bild zu machen. Die Aussucht war am Fuß des Sockels schon sehr gut, weswegen wir uns die 8€ pro Person gespart haben auf den Sockel hoch zu fahren. Auch wenn man da wohl in alle Richtungen einen sehr gute Aussicht genießen kann.
Viel Zeit braucht man an der Statue selbst nicht. Da ist man relativ fix durch. Wir haben noch eine kurze Pause gemacht und gemütlich was getrunken und was gegessen, bevor wir geschaut haben, ob es nicht doch einen Weg am Wasser gibt. Von oben war nichts ersichtlich. Google Maps zeichnete aber eine dünne Linie ein und selbst man fix die Wegpunkte angegeben hat, die man laufen will, drehte Google Maps auf halber Strecke um und lief zurück. Das kann doch nicht sein? Wir probieren das jetzt aus.
Also bei der Statue vom Parkplatz raus und direkt am Zaun entlang nach rechts den Weg entlang. Die richtige Straße endet fix. Auch hier hat der Sturm seine Spuren hinterlassen, so lang ein Baum auf dem Stromkabel und wurde nur von diesem gehalten. Das ist nur eine Frage der Zeit bis das schief geht, wenn sich da keiner drum kümmert. An der ersten Plattform war dann in der Tat eine geöffnete alte Schranke. Okay, mit dem Auto wäre man da eh nicht runter gekommen, aber das er uns auch den Fußweg verweigert?
Und in der Tat kamen wir nach 75 Minuten wieder am Hafen an. Warum wir runter zu viel länger gebraucht haben? Hier ein Foto. Da ein Foto. Kurze Stopp am Aufzug. Kurze Pause im Park. Und ist die Strecke am Wasser entlang empfehlenswert? Wir fanden sie auf jeden Fall besser, auch wenn das erste Stück am Pier (also wenn man hoch läuft) nicht so hübsch ist und hier und da mal irgendwelche Schweinchen ihre Müllsäcke in der Natur abgeladen haben.
Hier mal eine kurze Weg Beschreibung nach oben, an der man sich orientieren kann. Aus dem Fährterminal raus direkt nach rechts zum Pier und dort entlang laufen. Man kreuzt dann irgendwann die beiden Restaurants Atira-te ao Rio und Ponto Final. Ein paar Meter weiter ist der Aufzug Boca do Vento Panoramic Elevator. Der war leider außer Betrieb, sonst wären wir da vielleicht nochmal hoch. Weiter durch den Park durch. Man kommt dann eine Kreuzung mit drei Wegen. Links geht’s den Berg rauf. Geradeaus eine Sackgasse. Wir halten uns rechts Richtung Cais do Ginjal auf der Straße R. do Ginjal. Auch wenn das im ersten Moment dann so aussieht als würde man durch einen Firmengelände laufen ist man da zügig wieder durch. Ab dann kann an sich schon nix mehr schief gehen. Wir kamen links aus dem Tor raus und von dort aus gibt’s dann keine Möglichkeit mehr falsch abzubiegen und man kommt direkt beim der Statue raus.
Wie bestellt wartete die Fähre gerade noch drauf, dass wir aufspringen bevor sie nach Cais do Sodre ablegte. Für den Fahrpreis von 1,50€ pro Fahrt kann man da nicht meckern. Drüben waren wir dann noch schnell im Supermarkt für unseren täglichen Cidre.
LX Factory
Unsere schlechteste Entscheidung in dem Urlaub haben wir dann an diesem Tag getroffen: Gehen wir doch in der prallen Mittagssonne zu der LX Factory (https://lxfactory.com/) vor. Die ist zwar fast bei der Ponte aber wie schlimm kann das an der Hauptstraße entlang schon sein? Ja! Ich mein, das sind immerhin drei Kilometer. Und wir sind ja vor einigen Tagen schon von Belem schon zur Ponte hoch am Wasser. Damit haben wir eigentlich die komplette Strecke von der Innenstadt nach Belem abgelaufen. Wie gesagt. War nicht unsere beste Idee.
Es war zwar an der LX Factory nicht so überlaufen, doch wenn man von ein paar Restaurants und den kleinen individuellen Shops absieht, gab’s da halt auch nicht recht viel mehr zu sehen. Wie gesagt, immerhin nicht so voll wie am Time Out Market. Zum Essen war es aber noch zu früh und bei den Läden war auch nix für uns mit dabei. Daher haben wir die LX Factory fix wieder verlassen und sind gegen 15 Uhr mit der 15E zum Cais do Sodre zurück.
Im Zentrum angekommen gab es dann erst mal unsere täglichen Pastel de Nata bevor wir uns auf dem Weg zum Hostel machten für die Abendplanung. Simone hatte noch so ein Asia Take Away gefunden, der super lecker sein soll. Das war kein Problem, dass wir uns dort was zu essen holen. Im Hostel würden sie uns auch Besteck und Teller zur Verfügung stellen. Top! Dann wäre das unser Ziel für heute.
Netter Nebeneffekt: Wir hatten das schon gelesen. Für diesen Abend war irgendwie ein Wein-Tasting im Hostel geplant. Das startete zufällig nur wenige Minuten nachdem wir mit dem Abendessen durch waren. Und es war gratis. Und man wurde höflich gefragt, ob man nicht dran teilnehmen möchte. Und plötzlich sitzt man dann mit drei gut gefüllten Gläsern Wein mit zehn Leuten aus verschiedenen Ländern an einem Tisch und lässt den Abend schön ausklingen. Gegen 22:45 Uhr waren alle zur Verfügung gestellten Flaschen geleert und auch wir machten uns auf den Weg in unser Zimmer.
Jetzt noch schnell die Tickets für den Park and Palace of Monserrate in Sintra buchen. Dann kann für morgen eigentlich schon nichts mehr schief gehen … oder?