Ein analoger Typ

Ich muss ehrlich zugeben, die Aussage hat mich im ersten Moment doch ein wenig überrascht. Ich wäre mehr so der analoge Typ. Wie bitte? Ich musste das erst mal einige Minuten sacken lassen. Und dann fiel mir etwas ein. Mein Blog Titel: Die Welt zwischen ‚analog offline‘ und ‚digital online‘.

Ich muss ehrlich sagen, an den Titel habe ich schon gar nicht mehr gedacht, weil man ihn auf der Seite auch direkt gar nicht mehr sieht. Aber ich habe den Titel ja damals auch bewusst gewählt. Habe ich mich also damals auch selbst ein wenig als analogen Typen gesehen?

Vielleicht war ich am Anfang ein wenig getroffen, weil man anlog eher mit Adjektiven wie alt oder rückständig in Verbindung bringt. Doch wenn man dem Ganzen dann ein paar Sekunden gibt, würde ich es eher als Kompliment sehen. Ich meine, ich verbringe mehr als den halben Tag in der digitalen Welt – und das seit Jahren. Und dennoch habe ich meine analoge Seite nicht verloren. Also analog im Sinne von: Man kann auch außerhalb der digitalen Welt mit anderen agieren. Man ist sozusagen in beiden Welten zu Hause und fühlt sich dort wohl. Anpassungsfähig würde ich sagen.

Vielleicht braucht es manchmal auch einfach einen frischen Blick von außen, von Personen, die einen gar nicht so gut kennen. Aber scheinbar bin ich ein offenes Buch. Danke für das Vorlesen meiner Geschichte.