Ihr spielt mit dem Gedanken auch ein Aktiendepot zu eröffnen, habt aber noch keine Erfahrungen bisher gesammelt? Dann wäre der Beitrag für euch vielleicht interessant. Eine Anlageberatung stellt das trotzdem nicht da, sondern ich wollte einfach einige Erfahrungswerte & Strolperfallen mit euch teilen.
Einleitung
Der zweite wichtige Punkt: Investiert nur Geld, welches ihr langfristig voraussichtlich nicht benötigt. Und legt nicht euer ganzes Geld in einer einzigen Aktie an (In einen einzigen ETF geht allerdings schon). Verteilt eure Anlagen ein wenig (Stichwort Diversifizierung): Nicht alle Eier in einen Korb legen.
Generell sollte man sich mal Gedanken gemacht haben, was man mit der Investition erreichen will. Eine langfristige Anlage für eine Altersvorsorge? Will man einfach nur der Inflation gegen wirken? Möchten man seinen Freibetrag ausnutzen? Oder will man sich durch Dividenden einen regelmäßigen Cash Flow generieren?
Gedankenspiel: Kaufe ich mir einen Kleinwagen für 18.000€ oder investiere ich 18.000€ in eine beständige Dividendenaktie und zahle mit der Dividende die Leasingrate? Im ersten Fall sind die 18.000€ weg und man hat ein Auto. Im zweite Fall least man zwar das Auto nur, aber man hat am Ende im Idealfall noch immer die 18.000€ in Aktien. (oder sogar mehr, falls die auch noch im Kurs gestiegen sind)
Wo soll ich mein Depot eröffnen
Wo habe ich mein Depot? Aus historischen Gründen bei der Comdirect (weil ich bei denen schon sehr lange Kunde bin).
Die Kosten beim Kauf / Verkauf
Wie mache ich das? Bei den Sparplänen habe ich in der Regel fixe Kosten von 1,5% – das summiert sich zwar auch irgendwann, doch das ist noch überschaubar. Wenn ich mir eine Aktie über einen Einmalkauf sichere, dann versuche ich immer so viele Aktien zu kaufen, dass sich die Kosten so zwischen 1000€ – 2000€ belaufen. Die Transaktionskosten sind im Verhältnis zum Kauf dann relativ gering und ich habe so auch gleich ein Limit und komme nicht in Versuchung eine Aktie in meinem Portfolio zu hoch zu gewichten.
Stolperfalle: Namensaktien
Mir ist das genau so passiert. Daher habe ich die Allianz aus meinem Sparplan raus genommen. Prompt ist mir das einige Monate später mit zwei anderen Aktien wieder passiert. Dort habe ich aber dann die monatlichen Sparrate einfach erhöht, so dass die Kosten in Relation nicht so hoch sind, weil ich die Titel trotzdem behalten wollte
Gewichtung im Depot / Diversifizierung
Wie mache ich das? Ich versuche, dass in meinem Depot kein Einzeltitel mehr als 5% einnimmt. Zum Jahreswechsel werde ich prüfen ob meine Diversifizierung & Gewichtung im Depot noch passt und ggf. die Strategie für’s Folgejahr anpassen
Sparplan vs. Einmalkauf
Gerade bei ETFs, die man für einen langfristigen Vermögensaufbau besparen möchte, bieten sich Sparpläne an. Man kauft dann monatlich zum aktuellen Kurs. Ist der Kurs hoch, kauft man wenige Anteile. Ist der Kurs niedrig, kauft man viele Anteile. Man profitiert so vom Cost-Average-Effekt.
Ein weiterer Vorteil beim Sparplan: Wenn man sich den anlegt muss man sich keine Gedanken mehr machen jeden Monat Geld zu sparen – das passiert dann automatisch.
Wie mache ich das? Ich habe einige Positionen während der Krise ins Depot gelegt. Ansonsten laufen bei mir zahlreiche Sparpläne um meine Investition breit zu streuen.
ETF Zusammenstellung
Wenn man sich dann nachträglich noch dazu entscheidet doch Einzelaktien ins Depot zu legen, sollte man einen Blick darauf haben wir stark diese in dem ETF schon vertreten sind. Paradebeispiele dafür sind Apple, Amazon, Alphabet und Microsoft – die sind in den meisten ETFs schon recht stark vertreten. Somit übergewichtet ihr diese Unternehmen, wenn ihr euch diese nochmal einzeln ins Depot legt.
Das ist an sich nicht schlimm, wenn ihr meint, dass ihr mit den zusätzlichen Einzeltiteln eine bessere Performance herausholen könnt. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass wenn diese Unternehmen mal schlechter laufen euer Portfolio auch stärker in Mitleidenschaft gezogen wird.
Und, was glaubt ihr. Habe ich mir da Gedanken gemacht? Ja, habe ich. Und ich habe mich dann trotzdem dafür entschieden ein paar der Großen trotzdem zusätzlich noch einzeln zu besparen.
Aktien vs. ETFs
Aktien:
Contra: Selten kann man Aktien ‚kostenlos‘ besparen. Eine kleine Ordergebühr hat man meistens (bei TradeRepublic aber recht günstig). Man muss sich selbst mit der Auswahl der Unternehmen beschäftigen. Man ist selber für die Diversifizierung verantwortlich. Das Risiko ’schlecht‘ diversifiziert zu sein ist größer.
Pro: Mit den richtigen Titeln, kann man eine bessere Performance erzielen als der Durchschnitt. Das halten der Aktien kostet an sich nichts mehr (abgesehen von den eigenen Depot Gebühren, falls man welche hat). Man kann sich selbst gezielt für Regionen, Branchen entscheiden und individuell gewichten.
ETFs:
Contra: Dauerhaft (geringe) laufende Kosten. Wenn man keinen ’speziellen‘ ETF nimmt, kann man sich die Unternehmen nicht selbst heraussuchen, in die man investiert.
Pro: Häufig können die kostenlos bespart werden. Wenn man sich nicht einen sehr speziellen ETF heraus sucht, hat man automatisch eine gute Diversifizierung. Man spart sich viel Zeit bei der Firmenanalyse und hat trotzdem im Regelfall eine ganz gute Rendite.
Panisch kaufen / verkaufen
Ich muss sagen: Das finde ich persönlich auch am schwersten. Da hat einen Titel Wochenlang auf der Watchlist und plötzlich geht der durch die Decke. FOMO – Fear of missing out. Die Angst etwas zu verpassen treibt einem dann dazu ganz schnell zu kaufen. Ist mir auch schon passiert. Die Folge? Das ist im Moment mein schlechtester Posten im Depot.
Regeln sind da, um gebrochen zu werden
So habe ich zum Beispiel im Moment auch noch mehrere Aktien, die mehr als 5% vom Aktienportfolio einnehmen. (Da werden aber teilweise nicht weiter bespart, daher nähert sich der Wert auch immer mehr den 5% an). Bei anderen haben ich z.B. nur für 500€ Anteile gekauft (und dadurch im Verhältnis hohe Transaktionskosten gehabt). Auch mir ist mal der Kurs einer Aktie davon gelaufen. Panisch schnell noch investiert und ab dann ging der Kurs wieder ordentlich runter.
Disclaimer
Die in diesem Artikel erwähnten Aktien, ETFs, Portale & Anlageklassen stellen keine Empfehlung zum Kauf dar. Dieser Blog-Artikel ist keine Anlageberatung, sondern es handelt sich hierbei ausschließlich um meine persönliche Meinung. Wie ihr euer Geld anlegt liegt in eurer Verantwortung.
Hey Markus,
Schöner Blog.
Und wieder etwas dazugelernt, dass Allianz eine Namensaktie ist wußte ich nicht. Fällt somit auch aus meiner Watchliste raus. Danke.
Bin heute Abend nicht dabei. Wir sind gerade auf Urlaub und fahren um 17 Uhr Traktor.
Falls du es noch nicht gemerkt hast. Bin jetzt unter PALEO W. Dabei.
Ein Kollege treibt sich auch ab um an im Livechat rum. Und das ganze Amt muss net wissen was ich schreibe .
Liebe Grüße
STEFFI
Vielen Dank! Freut mich, dass da eine nützliche Info für dich mit dabei war!