Festival Mediaval 2023

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Das vierte Festival für 2023 stand auf dem Plan. Und um ehrlich zu sein auch das auf das ich mich am wenigsten gefreut haben. Und dabei sollte dieses Jahr sogar das Wetter mal gut werden – im Vergleich zu den Jahren davor. Ich meine, ich schreibe jedes Mal das selbe zum Mediaval. Ich fahre primär auf ein Festival wegen den Bands. Und von den Bands, die mich interessieren, ist am Mediaval schon immer wenig dabei. Doch so wenig wie 2023 war’s glaube ich noch nie. Aber dann kann man vielleicht ja mal eine neue Band für sich entdecken! Ja, kann man. Aber wenn man generell schon kein oder kaum Folk hört. Naja. Man wandert halt von Band zu Band und hofft, dass man wenigstens ein wenig Unterhalten wird.

Festival Mediaval
Festival Mediaval

Zum Abschalten ist das Festival ja vielleicht ganz gut. Zudem beendet das Festival dann auch langsam aber sicher den Veranstaltungsmarathon des Sommers. Es stehen zwar hier und da noch ein paar Konzerte im Kalender, doch wir waren dann nicht mehr drei Tage pro Wochenende verplant und können uns dann vielleicht um ein paar andere wichtige Dinge kümmern.

Festival Mediaval
Festival Mediaval

Immerhin haben wir die Tickets im Vorverkauf für 125€ im Vorjahr schon mitgenommen (Abendkasse war wohl 180€). Da haben wir uns immerhin ein paar Euros zum normalen Vorverkaufspreis gespart. Dafür ist das Campen schon wieder um 5€ gestiegen. Das war, wenn ich mich recht erinnere, im Vorjahr schon um 5€ erhöht worden. Das sind halt jetzt gleich nochmal 20% Aufschlag. Wenn die Preise weiterhin so steigen, lohnt es sich für uns bald nach Selb zu pendeln. Immerhin gab es dieses Jahr einen Tag mehr (ich war allerdings bisher mit drei Tagen ganz zufrieden, denn dann brauchte man keinen extra Urlaub).

The Blackbeers
The Blackbeers

Da wir keine zwei Tage Urlaub nehmen wollten, waren wir am Donnerstag noch arbeiten, bevor wir am frühen Nachmittag in Richtung Selb aufbrachen. Wir sammelten noch unsere Mitfahrerin ein und auf ging’s. Plan war es spätestens um 15 Uhr am Campingplatz zu sein. Denn bis man das Auto auslädt und alles aufbaut ist gleich eine Stunde rum.

Donnerstag

Etwas früher als geplant konnten wir in Regensburg aufbrechen. Bereits um 12:30 Uhr saßen wir im Auto und 12:45 Uhr ging es auf die Autobahn. Da wir gut durchgekommen sind waren wir um 14:10 Uhr am Gelände, wo unsere Freunde uns einen Platz freigehalten haben. Kurz vor 15 Uhr konnte ich dann das Auto in der Stadt parken, während Simone die letzten Sachen verstaute.

Carminho
Kapeiken

Gegen 17:15 Uhr machten wir uns zum ersten Mal auf zum Festivalgelände. Somit war Bran die erste Band, die wir dieses Jahr gesehen haben. Die haben mich aber beim letzten mal schon nicht so begeistert. Im Anschluss ging es weiter zu Violons Barbares. Die haben ich bereits 2016 gesehen. Scheinbar hatte ich die aber falsch in Erinnerung und hatte mir die etwas spannender erwartet.

Headliner am Donnerstag war Carminho. Die Portugiesische Fado Sängerin ist in ihrem Heimatland eine Berühmtheit mit mehreren Nummer eins Alben. Mit war das ein wenig zu fad, weswegen wir dann kurz vor Ende gegangen sind. Wir suchten uns im Hafenviertel einen guten Platz um das geheime Nachtkonzert anzusehen. Hier traten die Kapeiken auf. Die waren eigentlich ganz nett. Leider waren wir nicht die einzigen, die die Show sehen wollten und somit war’s dann doch recht voll im kleinen Hafenviertel. Trotzdem ein gelungener Abschluss für den ersten Tag.

Freitag

Hijos Del Tercer Acorde
AOK

Der zweite Tag startete, wo der erste geendet hat: Im Hafenviertel. Ich merke gerade, da haben wir doch einige Zeit verbracht. Die erste Band am Freitag war Hijos Del Tercer Acorde. Auf die bin ich über das Programmheft gestolpert und war glaube ich die einzige wirkliche ‚Entdeckung‘ für mich am Mediaval. Auf jeden Fall habe ich mir gedacht: Die würde ich mir wieder anschauen. Und wie es sich dann so ergab: Die spielten am Samstag nochmal. Im Anschluss standen Thundercrow auf der Schlossbühne. Auch die waren nicht zum ersten mal am Mediaval. Die habe ich bereits 2019 schon gesehen. Hängen geblieben ist von der Band auch diesmal nichts. Nicht hängen geblieben ist auch von Oro, die im Anschluss auf der Schlossbühne standen. Nahtlos ging es weiter mit AOK. Nein, die haben nichts mit der Krankenkasse zu tun. Und nein, die haben nichts mit der anderen deutschen Band A.O.K. zu tun. Auch von denen ist musikalisch leider nichts hängen geblieben.

Sunfire
Nebala

Bei Sunfire, die im Anschluss gespielt haben, habe ich mir immerhin notiert, dass die okay waren. Auf meiner Liste notiert hatte ich mir dann wieder Nebala. Bei denen waren super viele Länderflaggen im Programm mit angegeben. Am Ende standen aber dann nur drei Musiker auf der Bühne. Hier wurde auch viel mit einer Loopstation gearbeitet. Von daher sind die etwas eher im Gedächtnis geblieben. Die Ye Banished Privateers sorgten dann im Anschluss für etwas Stimmung und gute Laune.

Ye Banished Privateers
Faun

Headliner am Samstag war dann Faun. Immerhin eine bekannte Band, bei der sich auch einige Besucher vor der großen Bühne einfanden. Es gab nur ein Problem für mich: ich bin kein Fan von Faun. Immerhin hatten die anderen aus meiner Gruppe ihre Freude an Faun.

Samstag

Vera Lux
Vera Lux

Früher aufstehen musste ich am Samstag für Vera Lux. Die haben im Vorjahr den Contest gewonnen, wenn ich mich recht erinnere und durften daher dieses Jahr wieder spielen. Beim Konzert im Vorjahr und damals in Regensburg konnte sie mich aber mehr mitreißen. Waren aber trotzdem ein guter Start in den Tag. Nach einer kurzen Essenspause ging es weiter mit The Blackbeers. So. Jetzt aber. So stelle ich mir gute Stimmung vor.

Sedaa
Sedaa

Die haben aber halt auch die Male davor, wo wir sie gesehen haben, schon überzeugt. Gut gelaunt ging es dann zum zweiten Auftritt von Hijos Del Tercer Acorde auf der Schlossbühne. So weit ich das beurteilen konnte gab es kaum Überscheidungen zum Vortag. Oder ich habe es aufgrund der spanischen Texte einfach nicht gemerkt. Sie hatten aber noch einige coole Cover Versionen am Start. Die nächste Band, zu der wir dann gelaufen sind waren Sedaa. Mit Sicherheit einer der außergewöhnlichen Acts dieses Jahr. Sie hatten unter anderem klassischen mongolischen Kehlgesang im Gepäck. Nett, dass man das auch mal gesehen hat. Aber mitgerissen hat das jetzt auch nicht.

Des Teufels Lockvögel
Garmarna

Des Teufels Lockvögel haben wir glaube ich die ersten paar Songs verpasst. Zum Ende hin wurde es auf jeden Fall ganz schön voll auf der Bühne. Wir müssen Garmarna anschauen! Die konnte mich aber leider ebenso wenig überzeugen wie Poeta Magica im Anschluss. Na dann schauen wir doch mal, was der Headliner zu bieten hat. Da hat sich der Veranstalter ja ganz besonders drauf gefreut: Afro Celt Sound System. Die haben auf jeden Fall etwas Stimmung gemacht, doch meins war auch der Act nicht. Da setze ich mich lieber ans Lagerfeuer im Hafenvierten um die Zeit zu überbrücken bis dann Nemuer starteten. Nemuer hätte ich mir dann, von der Beschreibung her, auch etwas anders erwartet, doch immerhin passte das ein wenig zur nächtlichen Stimmung und war für die Uhrzeit eigentlich eine ideale Band.

Poeta Magica
Nemuer

Sonntag

Bis man guckt ist schon wieder der letzte Festivaltag angebrochen. Bevor wir zu den ersten Bands sind, wollten wir unsere Sachen schon mal im Auto verstauen. Das hat an sich auch gut gepasst, da die erste Band erst um 14:30 Uhr starteten. Doch der Abbau hat sich dann doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant.

JollyRoger
Totus Gaudeo

Dennoch haben wir es rechtzeitig zu unseren Wunschkonzerten geschafft. Doch bei Hotel Palindrome bin ich nach zwei Songs gegangen und haben mir dann lieber auch The Blackbeers nochmal angeschaut. Am Rande hatte ich am Vortag schon JollyRoger im Hafenviertel mitbekommen, als ich uns einen Cocktail geholt habe. Diese spielten am Sonntag dann nochmal auf der Schlossbühne und sorgten für gute Stimmung. Von Totus Gaudeo haben wir dann auch das Ende der Show noch mitgenommen.

Fiddler's Green
Fiddler's Green

Warum Fiddler’s Green auf der Burgbühne und nicht auf der Schlossbühne spielten bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht hätte man den Slot mit Totus Gaudeo tauschen sollen? Aber ich glaube ich weiß schon warum das nicht gemacht wurde. Denn Fiddler’s Green waren mit Abstand die beste Band für mich am Mediaval. Und das obwohl die Fiddler’s einen Aushilfssänger dabei hatten. Wobei man sagen muss das Alea von Saltatio Mortis den Job ganz ordentlich übernommen hat. Das war eine Party. Doch die Party war dann für die meisten vorbei und traten die Rückreise an.

Fiddler's Green
Fiddler's Green

Beim Headliner des Abends, Estampie / Qntal war dann wirklich wenig los vor der Hauptbühne. Das sind ja auch nicht gerade meine bevorzugten Bands, doch man will ja niemanden sein Festival-Erlebnis verderben. Aber als die Band dann noch knapp 15 Minuten überzogen hat, habe ich drum gebeten, dass wir dann langsam doch aufbrechen, auch wenn klar war, dass es höchstens noch einen oder zwei Songs geben wird. Und in der Tat: Bis wir am Ausgang waren, war die Show dann auch zu Ende.

Estampie / Qntal
Estampie / Qntal

Fazit

Die Stimmen zum Mediaval 2023 waren auf jeden Fall gemischt. Klar gab es einige die die Bandauswahl toll fanden oder wenigstens einzelne Bands des – etwas außergewöhnlichen – Lineups. Doch es gab auch genug Stimmen die damit nicht zufrieden war. Viele der Stimmen konnte man gar nicht einfangen, da die Leute schlicht und einfach zu Hause geblieben sind. Das haben wir im eigenen Umfeld, bei Freunden und auch im Lager mitbekommen. Mit Sicherheit spielte da nicht nur die Bandauswahl eine Rolle, doch man hat auf jeden Fall gemerkt, dass 2023 weniger los war als im Vorjahr. Bandtechnisch war 2023 für mich auch kein Highlight.

Froyo im Baumstriezel
Lagerfeuer

Positiv hervorzuheben war allerdings das neue strukturierte Hafenviertel. Da konnte man gemütlich bei einem Cocktail am Feuer verweilen.

Das Wetter hat dafür dieses Jahr echt gut mitgespielt – und das sogar vier Tage lang. Nachts wurde es trotzdem immer klamm und kühl am Campingplatz.

Festival Mediaval 2024

Wie immer wurden vorab schon die ersten Bands für 2024 bekannt gegeben. Das lasse ich mir eher eingehen. Da sind einige bekannte Namen mit dabei, wie z.B. In Extremo, Schandmaul und Versengold. Ein Headliner wird noch bekannt gegeben. Zum 15 jährigen Jubiläum ist das auch angebracht. Wir haben unsere Tickets im Vorverkauf gleich wieder mitgenommen. Der Einstiegspreis lag bei 140€ für drei Tage. Die ersten 1500 Tickets gingen noch vor Ort weg. Der Endpreis für die Tickets wird im VVK bei 165€ liegen.

Hijos Del Tercer Acorde
Hijos Del Tercer Acorde

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