Vorbereitung
Festivaltickets für 2020 gekauft!
Ich müsste jetzt direkt mal schauen, warum wir 2019 nicht beim Metalfest waren. Doch wenn ich raten müsste würde ich sagen: Terminkonflikt mit einem anderen Konzert oder dem Europa-Park. Dafür hat es dann 2020 wieder geklappt. Also mit dem Ticket kaufen. Denn das Festival fand natürlich 2020 nicht statt. Dafür haben sie sich was besonders für 2021 einfallen lassen: Das Festival soll um einen Tag verlängert werden. Also vier Tage vollgepackt mit Konzerten. Da das Festival auch 2021 nicht stattfinden konnte, wurde das Ganze halt auf 2022 verlegt.
Die Sache mit dem Urlaub
Das Problem bei vier Tagen Konzerte ist ja, dass ein Wochenende für viele nur zwei freie Tage bietet (wenn überhaupt). Daher war das 2021 ganz passend, dass das Festival um Fronleichnam lag und man somit den Feiertag gut mitnehmen konnte. Denn den Freitag hätten man sich vermutlich eh frei nehmen müssen, damit man gemütlich an kommt. Was ich aber erst recht spät erkannt habe: 2022 liegt das Festival nicht mehr am Fronleichnam Wochenende. Somit waren zwei Urlaubstage fällig.
Infos im Vorfeld
Wenige Tage vor dem Festival gab’s dann eine Regelrechte Informationsflut. Wie funktioniert das Cashless Payment auf dem Festival. Wann öffnet der Campingplatz und das Gelände, Was muss für’s Parken bezahlt werden. Wo liegt der Campingplatz und der Parkplatz für’s Auto. Wann spielt welche Band? Und vieles vieles mehr. Mit den wichtigsten Infos ausgerüstet kann ja schon fast nichts mehr schief gehen. Also sind wir gut informiert zum Festival aufgebrochen.
Anfahrt (mit Zwischenstopp)
Passender hätte der RSS Feed von MyDealz die Lidl-Angebote nicht liefern können. Meine letzte Runde Internet, bevor ich ins Bett bin. Bei Lidl gibt’s einen Bollerwagen und einen Tisch. Da wir schon auf einen kleinen Tisch spekuliert hatten und noch keinen eingepackt haben, haben wir uns dazu entschieden bei der Anfahrt einen kleinen Zwischenstopp in Burglengenfeld einzulegen – der einzige Lidl im Umkreis wo die beiden Artikel noch vorrätig waren.
Donnerstag, 02.06.2022
Aufbau
Bands
Wir haben sogar noch die erste Band zu Hälfte gesehen: Prayers of Sanity. Wir erkundeten nebenbei das Gelände und die Stände. Man muss sich ja einen Überblick verschaffen, was es so alles gibt. Nach der zweiten Band Amalgama haben wir unser Zelt nochmal aufgesucht für einen kleine Brotzeit. Denn weder Sucidal Angels noch Exumer sind Bands, die ich sehen wollte. Dafür waren wir dann den restlichen Abend am Gelände und haben uns die Shows von Cyhra, Evergrey, Bloodbound und Kreator angesehen.
Auf der Wiese hatten wir einen coolen Platz um die Bands anzusehen. Doch auch ein paar Mäuse kamen hin und wieder aus ihren Löchern um etwas von den Grashalmen abzuknabbern. Eine Maus war wohl etwas sauer, dass ich auf ihrem Loch saß und hat mir den Hintern angeknabbert.
Cyhra fand ich wieder recht cool. Evergrey konnten mich jetzt live nicht so überzeugen. Dabei finde ich die aktuelle Single Blindfolded echt gut. Von Bloodbound hatte ich auf Youtube in meinen Feeds hin und wieder mal einen Song, doch so wirklich hatte ich die nicht am Schirm. Die waren aber echt gut und sind nach dem Aufritt am Metalfest direkt nach Regensburg weiter, wo sie am nächsten Tag gespielt haben. Die letzte Band des Abends war Kreator. Ich bin ja kein Kreator Fan, doch die Show hat mal wieder richtig gut gefallen.
Freitag, 03.06.2022
Bands
Die ersten beiden Bands am Freitag haben wir uns geschenkt. Bis man gemütlich seinen Kaffee getrunken hat braucht halt seine Zeit. Aramaic war also unsere erste Band. Danach spielten Tri State Corner, die wir schon mal als Vorband von Lordi gesehen haben (wo sie gar nicht ins Line-Up gepasst haben). Da gab’s aber (massive) technische Probleme, so dass die Band über 20 Minuten später startete und somit nur eine verkürztes Set spielen konnte. Danach folgen die Shows von Rage und Saltatio Mortis. Bei Saltatio Mortis rückten wir ein wenig näher an die Bühne. Die haben mir wieder sehr gut gefallen. Von Battle Beast haben wir nur die zweite Hälfte gesehen, nachdem wir vorher am Zeltplatz Klamottentechnisch umgerüstet hatten. Auf Freedom Call habe ich mich dann schon sehr gefreut. Die Band hat sich wohl auch dazu entschlossen die Show aufzuzeichnen. Nicht die schlechteste Idee, denn die Stimmung war sehr gut. Jo, und dann kamen Eluveitie, die es irgendwie schaffen mit ihren Songs immer den Regen zu beschwören.
Abgesoffen
Anfangs hat es nur leicht getröpfelt. Nach einer Stunde etwa wurde es wirklich ein kleiner Nieselregen. Hmm. Doof. Obwohl wir vorher am Zelt waren hatten wir nicht mit Regen gerechnet und unsere Regenjacken nicht dabei. Aber wir waren ja dick eingepackt und ein leichter Nieselregen sollte jetzt die letzten Minuten nicht mehr das große Problem sein. Als die Band den letzten Song ankündigte, entschieden wir uns, uns langsam in Richtung Ausgang zu bewegen. Wir verließen die Wiese. Alles gut. Wir folgten dem Weg zum Ausgang. Alles gut. Wir stiegen die Treppe des Amphitheaters hinab: Und mit jeder Stufe wurde der Regen stärker. Unten angekommen holte uns schon ein Bach Wasser ein und die Menschen drängten aus dem Gelände. Das war die einzig ‚unangenehme‘ Situation an dem Wochenende, da der Ausgang relativ schmal ist. Nachdem wir das Gelände verlassen hatten schüttete es was das Zeug hielt. Noch bevor wir die Wiese der ersten Zelte erreichten waren wir nass bis auf die Haut. Auch vom Zelt floss das Wasser in einem kleinen Bach ab. Gut, dass wir das ordentlich aufgebaut hatten (nur zwei kleiner Fenster hatten wir nicht geschlossen, aber da hat’s nicht rein geregnet). Im Zelt erst mal die nassen Sachen aufgehängt und einen heißen Tee gemacht. Gut, dass wir uns dagegen entschieden haben im Auto zu pennen.
Samstag, 04.06.2022
Der Tag danach
Am nächsten morgen sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus. An allen Zelten hängen Klamotten, Schlafsäcke und Decken, damit diese von der Sonne getrocknet werden. Glücklicherweise hat uns die Sonne nicht enttäuscht und bis zum Mittag waren die meisten Sachen schon wieder relativ trocken – mit Ausnahmen. Die Lederjacke war noch immer super voll gesaugt.
Insgesamt hatten wir ja noch Glück, denn in unserem Zelt blieb alles trocken. Auch da hat sich jeder Cent gelohnt für das Zelt. Andere am Campingplatz mussten nämlich auch ihre Zelte trocknen.
Bands
Aber zurück zum wesentlichen Teil des Festivals: Den Bands. Am dritten Tag war für mich relativ wenig dabei, was ich unbedingt sehen wollte. Zum Gelände geschafft haben wir es zu Dalriada. Sprich die erste Band haben wir ausfallen lassen. Die Nachfolgende Band mit dem sprechenden Namen S7N hat uns gar nicht zugesagt, von daher sind wir da recht flott wieder von dannen gezogen. Auch Toxik haben wir ausfallen lassen und waren erst wieder zu Heathen am Gelände. Leider waren die auch nix für mich. (Fun Fact: Heathen & Toxik sind zusammen auf Tour und waren auch wenige Tage später in Regensburg).
Dann spielten endlich Majestica – auf die habe ich mich schon sehr gefreut. Auch wenn der Sound, wie so häufig, nicht der beste war, fand ich den Auftritt recht cool. Obwohl Tommy es erst abgelehnt hat, nutze er eine kurze Pause für ‚Noch ein Bier‘. „Bei Sabaton kann ich das machen, aber nicht wenn ich Lead-Vocals singen muss“.
Ich weiß gar nicht mehr, warum wir Hypocrisy am Ende nicht angesehen haben. Wir haben uns auf jeden Fall davor warme Klamotten geholt und sind dann glaube im Zelt bei einer kleinen Brotzeit versumpft. Auch hier habe ich einen Fun Fact: Hypocrisy mussten mit Leih-Equipment spielen, da ihre Instrumente leider nicht mit ihnen am Flughafen eingetroffen sind.
Damit wäre unsere nächste Band Doro. Zu Doro braucht man glaube ich nicht viel sagen. Die Show war, wie gewohnt, solide. Die bekannten Hymnen durften natürlich fehlen und die Menge war begeistert. Was will man mehr? Die letzte Band des Abends war dann Running Wild. Ja, kennt man. Vom Namen her. Man hat den Schriftzug vor’m Auge. Doch wirklich was kennen von Running Wild? In meiner CD Sammlung habe ich genau einen Song von denen. Naja. Die ersten Songs haben wir uns angesehen und haben uns dann etwas früher verabschiedet. Bei der Show gab’s auf jeden Fall viel ‚Effekte‘. Mit irgendwas muss man ja wohl überzeugen.
Sonntag, 05.06.2022
Abbau
Schon im Vorfeld haben wir uns dazu entschlossen nach der letzten Band am Sonntag abzureisen. Damit war am Sonntag auch abbauen angesagt. War nicht die schlechteste Idee, denn am Sonntag war’s tagsüber sonnig und trocken. Während ich bereits eine Band angeschaut habe, hat Simone nach ihrem Kaffee schon mal innen klar Schiff gemacht. Das Zelt war dann fix abgebaut und mit unserem neuen Wagen konnten wir auf zwei Ladungen alles zum Auto bringen.
Bands
Der Sonntag war eigentlich mein ‚Highlight‘ Tag. Denn abends sollten Ensiferum, Gloryhammer, Sonata Arctica und Within Temptation spielen. Was für eine Kombi. Am morgen war ich gleich mal bei der erste Band: Symfobia. Die hatte ich mir im Vorfeld schon mal vorgemerkt. Die beiden nachfolgenden Bands (Project Renegade & Victory) fielen dem Abbau zum Opfer. Zudem haben wir nach dem Abbau auch gleich unser Guthaben für den letzten Tag aufgeladen und gleich Mittag schon was ordentliches gegessen.
Unsere erste gemeinsame Band war damit Herman Frank. Der hat uns nicht so begeistert. Ganz anders The Night Flight Orchestra. Die waren echt witzig und haben die Menge gut unterhalten.
In der Umbaupause kam dann wieder der Moderator der hin und wieder zwischen den Bands was auf Tschechisch erzählt hat. Für uns natürlich doof, wenn man kein Wort versteht. Wobei. Ein paar Worte haben wir verstanden: Bla bla bla bla ENSIFERUM bla bla bla bla ELVENKING bla bla bla bla bla ELVENKING bla bla bla bla bla GLORYHAMMER bla bla bla bla. Ensiferum ist die nächste Band. Gloryhammer spielen danach. Aber was wollte er mit Elvenking? Das ist glaube ich kein gutes Zeichen.
Ensiferum mussten aus gesundheitlichen Gründen den Auftritt sehr kurzfristig absagen. Elvenking, die mit Gloryhammer auf Tour sind, sind dafür kurzfristig eingesprungen. Also sie haben’s auch gerade so rechtzeitig zum Festival geschafft um einspringen zu können. Ich war natürlich traurig darüber, dass wir Ensiferum nicht sehen, da wir ja nicht zum Konzert nach München sind, weil wir ja wussten, dass wir sie kurz darauf am Metalfest sehen. Jetzt müssen wir bis zum Summer Breeze warten.
Elvenking waren aber auch cool. Die haben wir bisher auch nur einmal zuvor live gesehen. Die Menge hat die abgefeiert, als wäre die Band gebucht gewesen. Von daher war’s vermutlich für die meisten verschmerzbar. Im Anschluss standen dann Gloryhammer mit ihrem neuen Sänger auf der Bühne. Der konnte aber auch live ganz gut überzeugen.
Als Tony Kakko mit Sonata Arctica dann auf die Bühne stürmten ein kleiner Schocker: Was ist denn mit Tonys Haaren passiert. Weiße lange Haare. Damit hatte man nicht gerechnet. Die Sonata Arctica Show fand ich super. Auch mit der Songauswahl war ich zufrieden. Leider haben aber auch Sonata Arctica ’sehr pünktlich‘ aufgehört. Da wäre sicherlich noch ein weiterer Song mit drinnen gewesen.
Das Festivalhighlight war die letzte Band: Within Temptation konnten wieder auf ganzer Linie überzeugen. Und auch wenn wir dafür 90 Minuten im Regen standen – es war jede Sekunde wert. Sharon den Adel hat sich schon im Vorfeld entschuldigt, dass sie noch etwas erkältet ist und vielleicht nicht auf voller Power singen kann, doch davon hat man nichts gemerkt. Auch diesmal liefen auf der Leinwand im Hintergrund wieder Animationen und Einspieler mit. Das hat mich beim ersten Mal schon begeistert und tut es heute immer noch. Da freuen wir uns schon, dass Within Tempation auch am Summer Breeze spielen.
Cashless Payment
Bis auf die Parkgebühr wurde am Festival alles mit dem Armband bezahlt. Mein erstes Festival, wo diese Technik eingesetzt wird. Ich war ein wenig skeptisch. Trotzdem habe ich zu Hause bereits einen kleinen Betrag auf mein Konto aufgeladen. Ich war gespannt wie dann der Übertrag auf das Armband klappt.
Bei der Aufladung war ich natürlich wieder doof. Ich dachte man könnte das vielleicht während des Festivals auch über die App machen, das ging aber leider nicht. Warum ich aber dann mit Euros den Chip aufgeladen habe und nicht mit der Kreditkarte (besserer Wechselkurs) ist mir ein Rätsel.
Am Sonntag haben wir grob überlegt wie viel Geld wir für den Tag noch brauchen werden, denn ich hatte noch 700 CZK vom letzte Besuch über. Die Kronen haben wir dann am letzten Tag noch aufgeladen und sind am Ende mit 1 CZK nach Hause.
Vier Cent Restguthaben – lohnt sich das zum Auszahlen? Aber die Auszahlung ist gratis. Also eigentlich ideal um das auszuprobieren. Im Kundenkonto kann man dann die Rückerstattung anfordern. (Da gibt’s aber auch ein Zeitfenster, dass man einhalten muss). Kontodaten eingegeben. Wenige Tage später waren die 4 Cent auf dem Konto.
Das hat ja alles perfekt geklappt.
Fazit
Das war mal wieder ein Hammer Festival Wochenende in Pilsen. Wir sind zwar einmal im Regen abgesoffen, doch das war ja nicht unser erstes Festival und wir sind ja einigermaßen gut ausgerüstet.
Von den 35 Bands habe ich am Ende nur neun Bands nicht gesehen. Bei vier ein Teil der Show und 22 Bands habe ich komplett gesehen. Ordentlicher Schnitt. Schade fand ich nur das einige Bands fast zehn Minuten Spielzeit übrig hatten als sie die Bühne verlassen haben. Unter anderem Freedom Call, The Night Flight Orchestra und Sonata Arctica.
Ich hoffe doch, dass wir es 2023 wieder zum Metalfest schaffen.