Summer Breeze 2023

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So wenig geplant, wie für das Summer Breeze 2023 haben wir schon lange nicht mehr. Aber wofür den auch? Uns war vorher klar, wann wir los fahren wollen und wir wussten es kommt dieses Jahr fast keiner mit. Nachdem die letzten Jahre auch nie jemand verhungert oder verdurstet ist, machten wir uns da auch für 2023 keine Sorgen. In einem kleinen Web-Call haben wir dann kurz die Details geklärt und ein wenig justiert.

Auto: beladen
Medlan & Pauli

Für uns ist das Summer Breeze ja schon das dritte Festival dieses Jahr, von daher waren wir da auch eher entspannt, was das Festival anging. Wenn es in den Sommerferien nicht immer in der Arbeit so heiß her gehen würde. Phu. Da habe ich ganz schön geschwitzt.

Wacken & Metalcamp 2023

Die größte Sorge war eigentlich das Wetter, nachdem wir das Drama um Wacken im TV mit verfolgt haben. Und auch am Metalcamp lief ja nicht alles Rund. Gefühlt musste in den letzten Wochen fast jedes Festival irgendwelche kurzfristigen Einschränkungen vornehmen. Doch gegen das Wetter ist man machtlos. Man muss das halt nehmen wie’s kommt. Glücklicherweise waren die Vorhersagen für’s Summer Breeze etwas besser.

Epica
Epica

Club 666 ade

Im Vorfeld hatte uns noch eine Mail erreicht. Das der Club 666 umstrukturiert wird, wurde ja schon länger angekündigt. Doch auch wenn man damit jetzt nicht unbedingt gerechnet hat, war man jetzt nicht wirklich überrascht: Im Club 666 wird kein Ticket mehr enthalten sein. Damit hatte man auf jeden Fall schon mal die Gewissheit, dass man sich wieder selber um sein Ticket kümmern muss. Okay. 2024 wollen wir ja auf jeden Fall wieder hin. Das wird dann unser 20. Summer Breeze. Aber bis dahin vergeht ja erst mal noch ein Jahr und wir haben ja gelernt, dass in einem Jahr viel passieren kann.

Anreise

Da wir ja nur eine kleine Gruppe waren, haben wir den Abfahrtsort und die Zeit etwas angepasst. Meine Hoffnung war ja, dass wir dann vielleicht nicht mit ‚allen‘ ankommen, doch dafür müssten wir vermutlich noch viel früher aufstehen. Aber ein wenig früher ankommen heißt vielleicht auch einfach einen gemütlicheren ersten Tag zu haben, wenn man nicht schon nach dem Aufbau den Grill anheizen muss um rechtzeitig bei der ersten Band zu sein.

Summer Breeze Logo
Summer Breeze Logo, Medlan, Warmen LP

Am Dienstag ging dann nichts mehr in Dinkelsbühl. Trotz Umfrage und Prognose wann die Leute anreisen werden, konnten die Besucher gar nicht so schnell auf’s Gelände gebracht werden. Das größte Problem war aber wohl die Verkehrsführung zum Festival hin. Da haben es einige maximal schlecht erwischt. Das die Freude nicht gerade groß ist, wenn man um 14 Uhr in Dinkelsbühl ist und um 22 Uhr am Gelände eintrifft. Und noch dazu dann an der hintersten Ecke vom Green Camp landet und man dafür auch noch die 15€ Gebühr für die Dienstagsanreise zahlen muss, obwohl man nur im Stau stand und vom Festival nichts hatte – außer den längst möglichen Weg zum Infield.

Zelt
Blick auf die Mainstage von der EMP Area aus

Aber zurück zu uns. Ich glaube wir sind noch nie so zeitig los gekommen. Wir sind um 07:30 zu Hause aufgebrochen und waren alle pünktlich am Treffpunkt und haben nicht viel Zeit vertrödelt. Haben wir alles? Auf geht’s! In Herrieden waren wir, im Vergleich zum Vorjahr, 40 Minuten früher. Unser Stopp viel dort auch etwas kürzer aus. Dann ging es über unsere Standardroute zu den Kontrollen, wo wir 30 Minuten später eintrafen. Jedes Jahr überlegen wir, ob sich die Route überhaupt noch lohnt und in der Tat: Kein Stau, wo wir uns eingegliedert haben. Aber: auch wenn die Route uns mitten durchs nirgendwo führt ist sie trotzdem schneller und kürzer als der reguläre Weg über B25. Merke: Wir bleiben auf der Route. Die 45 Minuten Zeitersparnis zum Vorjahr konnten wir auch nach den Kontrollen noch halten.

Um 10:15 Uhr waren wir in der Green Camping Schlange und wurden wenige Minuten später eingewiesen.

Green Camping 2023

Da die meisten am Dienstag schon angereist sind, war es natürlich schon voll am Green Camp. Doch wo man landet kann man eh nicht direkt beeinflussen, da die Autos einfach nacheinander Reihe für Reihe eingegliedert wurden. Und wenn dann gerade eine neue Reihe aufgemacht wird, steht man halt am Green-Camping Ende. Bei der Anreise sah aber auch schon die erweiterte Green Camping Fläche arg voll aus. Natürlich sind wir auch auf der gelandet, doch wir hatten „Glück“: Wir waren nicht am letzten Ende. Wobei viel nicht mehr gefehlt hat. Der A1 Tower war auf jeden Fall deutlich näher als der A Tower. 20 Minuten liefen wir von unserem Zelt zum Infield. Ich würde sagen: ca. 3-4 Minuten mehr im Vergleich zu unserem Platz vom Vorjahr.

Karte mit unserer Postition
Warmen in der EMP Area

Wir haben natürlich dem Ordner wieder erklärt, dass wir uns nicht extra breit machen wollen, jedoch große Zelte haben. Das hat er dann auch relativ fix gesehen, dass das nicht passen wird, so eng wie er uns eingewiesen hat. Was wäre also die angemessene Reaktion? Korrekt: Pech gehabt. Wir mussten uns diesmal mit vier Nachbarn arrangieren, dass das überhaupt geklappt hat. Und eine Reihen weiter lassen sie dann wieder vier Autos quer parken. Das hätte uns auch schon sehr geholfen.

Gegen 11 Uhr war das Camp einigermaßen aufgebaut.

Summer Breeze 2023

Wenn man überlegt wie wir 2022 durch den Schlamm gelaufen sind und welche Zustände bei Wacken geherrscht haben, darf man sich eigentlich nicht beschweren, aber: es war so heiß! Uns kann man es auch nicht recht machen.
2022: Es regnet, da gehe ich jetzt nicht zur Band.
2023: Die Sonne scheint, da gehe ich jetzt nicht zur Band.

Chillen in der EMP Area
Pauli mit der limiterten Warmen LP

Natürlich wären ein paar Wolken etwas angenehmer gewesen, doch da ich dieses Jahr eh nur wenige Bands auf die Liste gesetzt habe, wollte ich die auch nicht ausfallen lassen und habe eigentlich alles gesehen, was ich sehen wollte – egal wie das Wetter zu diesem Zeitpunkt war.

Ansonsten war es wieder ein gemütliches Summer Breeze. Die Anreise verlief problemlos. Wir hatten alle die richtigen Tickets. Unser Campingplatz war an sich auch okay. Man hatte auf jeden Fall wieder genug Platz für grillen, Radler trinken und eine gute Zeit mit Freunden verbringen.

Bands 2023

Da wir wieder am Mittwoch angereist sind, haben wir keine Bands am Dienstag gesehen. Da war aber glaube ich auch nichts für mich dabei. Ich hatte dieses Jahr in der Tat nur wenige Bands auf der Liste, doch ich musste gerade schon feststellen, dass ich mehr Bands als im Vorjahr gesehen habe.

Mittwoch

Meine erste Band war Epica. Die sehe ich wohl immer nur im 7-Jahres-Rhytmus, wenn ich so in meine Band Statistik schaue. Die Show von Epica war ein perfekter Einstieg für’s Summer Breeze. Die haben jetzt auch, wie viele Bands, visuelle Elemente zur Untermalung auf einem großen Bildschirm mit dabei. (So wie man das von Within Temptation schon lange kennt). Das Konzert hat richtig Spaß gemacht. Vor allem der Keyboarder hat alles gegeben.

Epica
Ad Infinitum

Vielleicht habe ich 2023 auch so viele Bands gesehen, weil mir die Running Order in die Karten gespielt hat? Von Epica aus ließen wir uns mit der Menge zur Wera Tool Rebel Stage treiben, wo es schon ziemlich voll war. Dort war Ad Infinitum meine nächste Band. Da habe ich mich sehr gefreut, da ich Melissa mit ihrer eigenen Band noch nicht live gesehen habe. Scheinbar war ich nicht der einzige, der sich auf diesen Act gefreut hat. Die Show war ganz cool, doch die vielen Crowdsufer waren echt anstrengend, so dass wir dann etwas weiter nach hinten sind.

Ad Infinitum
Ad Infinitum

Nur wenige Schritte weiter starteten direkt im Anschluss Soilwork. Die hatte ich mit auf die Liste aufgenommen, da man damit die Zeit bis zu In Extremo gut überbrücken konnte. Doch so wirklich mitreißen konnten die mich jetzt nicht, daher sind wir nach vier Songs weiter gezogen für eine Runde über das Infield und zum EMP.

Den eigentlichen Headliner auf der Main Stage haben wir links liegen lassen. Zu In Extremo waren wir dann wieder pünktlich vor der Main Stage. Im Gegensatz zu In Extremo. Die Show starte ein wenig verzögert, doch das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. War wieder eine solide Show der Band. Wir haben die ja am Feuertanz erst gesehen, daher wussten wir ja grob, was uns erwarten würde.

Soilwork
In Extremo

Für Nanowar of Steel mussten wir dann auf der T-Stage gar nicht mehr so lange warten. Irgendwie waren die schon witzig beim Metalfest, daher haben wir gesagt, wir gucken da nochmal kurz rein. War ja schließlich ein langer Tag. Und in der Tat haben wir auch nur wenige Songs durchgehalten, bevor wir zum Zeltplatz zurück sind.

Donnerstag

Um 09 Uhr war ich schon wieder auf den Beinen, obwohl wir erst gegen 12:30 zu den ersten Bands wollten. Zur Mittagszeit wurde es dann natürlich unerträglich heiß. Aber, was muss das muss.

Wobei die erste Band in der Tat optional war. League of Distortion haben wir am Metalfest gesehen. Die waren ganz cool. Parallel dazu spielten aber Be’Lakor, für die wir uns entschieden haben. Die haben aber zu diese frühen Zeit mit ihrem düsteren Melodic Death Metal nicht mitreißen können.

Nach einem Zwischenstopp in der EMP Backstage Club Area – wo wir wirklich oft waren dieses Jahr, ging es weiter zu Setyøursails. Die Newcomer Band ist bei mir durch meine Youtube Abos auf dem Radar gelandet. Die waren auch live nicht schlecht.

Setyøursails
Versengold

Bis zu den nächsten Bands hatten wir dann eine größere Lücke, die man mit den Ständen gut überbrücken konnte. Bitter war aber eher die einzig nennenswerte Überschneidung bei den nächsten Bands. Grave Digger spielten parallel zu Storm Seeker. Wir sind da einfach rational an das Thema ran gegangen. Chris Boltendahl wird auch nicht jünger und Storm Seeker haben wir am Feuertanz Festival erst gesehen. Also haben wir uns für Grave Digger entschieden. Trotz Rebellion, Excalibur und Heavy Metal Breakdown haben wir es ein wenig bereut nicht zu Storm Seeker gegangen zu sein.

Grave Digger
Grave Digger

Direkt im Anschluss spielten auf der Main Stage dann Versengold. Mit Versengold kam auch der Wetter Umschwung. Mit schlechtem Wetter hatte ich jetzt nicht gerechnet. Doch das Wetter spielte bei der Versengold Show nur eine Nebensächliche Rolle. Die Band konnte auf ganzer Linie überzeugen. Bühnenbild. Setlist. Performance. Auf jeden Fall eines der Highlights für mich am Summer Breeze 2023.

Ich habe ja gesagt. Die Running Order war mir dieses Jahr gewogen. Denn nach Versengold hatte ich eine lange Pause die man hervorragend für ein gemeinsames grillen & chillen nutzen konnte.

Versengold
Versengold

Gut gestärkt ging es dann zu Frog Leap. Ich glaube ich habe mich auf keine Band im Vorfeld so sehr gefreut wie auf Frog Leap. Die waren ja für 2020 schon angekündigt und dann aber beim 2022er Line-Up dann nicht mehr mit dabei. 2023 sollte es dann endlich so weit sein und ich war gespannt, welche Songs er zum besten geben wird. Ich hatte 2017 sogar mal einen Blog Eintrag zu Frog Leap gemacht: Under Cover: Frog Leap Studios. Die Setlist startete mit House of the Rising Sun. So weit ja noch so gut, doch mit den ganzen Songs danach konnte ich nichts anfangen. Klar sind mir Billie Eilish, Adele & Bruno Mars ein Begriff, doch ich kenne deren Songs nicht. (Bevor ihr jetzt mit Steinen nach mir werft: Ich würde jetzt Hello von Adele wieder erkennen und der Song hat auch bei FrogLeap über 70 Millionen aufrufe, doch ich habe den halt an sich nicht am Schirm) Wenn man von den Beatles absieht, waren dann erst die letzten vier Songs wieder was für mich. Sehr schade. Das konnte dann auch die gute Stimme von Hannah Boulton nicht mehr retten, die ja schon bei einigen seiner Videos mitgewirkt hat.

Frog Leap
Frog Leap

Wer sich nicht für Frog Leap interessiert kann den Block hier überspringen:
Keine Band sorgte im Nachgang für so viel Gesprächsstoff wie Frog Leap. Wie kann eine Band, die nur Cover Versionen macht, Headliner sein? Klar er macht nur Cover Versionen. Doch über 4,5 Millionen Abos auf Youtube sprechen halt auch für sich. Die Fans sind zahlreich. Müsste es der Haupt-Headliner sein? Natürlich nicht. Aber hey: Die Veranstalter werden sich was dabei gedacht haben. Was mich eher mehr beschäftigt hat, ist, warum das Set nichts für mich war. Ich hatte das Gefühl, dass die besten Songs bei der Vorauswahl rausgefallen sind. Als nächstes wurden die Songs gestrichen, die die Fans hören wollen und zuletzt dann die aufgenommen, mit denen man keine neuen Fans gewinnt. Vielleicht bin ich auch einfach mit falschen Erwartungen heran gegangen. Natürlich wären die größten Rock Hymnen der 1980/1990/2000 cool gewesen. Ich meine, man hat ja gesehen, was für eine Stimmung bei Zombie war. Doch was bei mir gut angekommen wäre, muss ja nicht für andere passend sein. Vielleicht war ich auch einfach nicht die Zielgruppe? Wobei ich das Summer Breeze Publikum schon eher als ‚älter‘ eingeschätzt hätte. Und da schließt sich dann der Kreis, denn bei welcher Zielgruppe ist Frog Leap bekannt – eher bei den jüngeren.

Groza
Groza

Enttäuscht vom Headliner des abends gesellte ich mich dann noch mit zu Groza dazu. War jetzt nicht wirklich meine Richtung, doch kann man sich ja mal mit anschauen. Das war dann auch die letzte Band des Abends für den Donnerstag.

Freitag

Der zweite Act der für mich am Summer Breeze Wochenende Pflichtprogramm war, war Warmen. Warmen kenn ich schon sehr lange. Das ist der Keyboarder von Children of Bodom mit seiner eigenen Band. Also bisher war das immer so ein kleines Nebenprojekt. Doch nachdem es Children of Bodom jetzt nicht mehr gibt … Auf jeden Fall war es Zeit einen passenden Sänger für die Band anzustellen. Und für wen hat man entschieden? Petri Lindroos – den Sänger von Ensiferum. Wie geil ist das denn? Das war’s mir sogar Wert vor Ort die CD mitzunehmen. Denn es war sozusagen CD-Release Party. Nicht nur das. Ich habe mir auch die limitierte Summer Breeze LP geholt und beide signieren lassen. Aber zurück zur Show. Das war für Janne Wirmen schon ein emotionaler Moment nach vier Jahren endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Die Band hat für den Opener am Freitag richtig abgeliefert. Gerne wieder buchen!

Warmen
Warmen

Vor Wolfchant nochmal zum Zeltplatz gehen hat sich nicht gelohnt. Wo kann man also die Zeit besser überbrücken als in der EMP Backstage Area? Das da dann auch Warmen nochmal auftauchen für ein Interview konnte ich ja nicht ahnen, war aber ein netter Nebeneffekt. Ich weiß nicht warum, doch bei Wolfchant habe ich immer eine ganz junge Band im Kopf und bin dann beim Konzert immer wieder überrascht. So wirklich mitgerissen habe sie dann auch nicht, daher sind wir nach wenigen Songs zu Signing Session von Warmen.

Netter Nebeneffekt. Ich habe fast die komplette Show von Imminence auf der Main Stage mitbekommen. Die waren ganz cool. Hatte die nicht wirklich am Schirm obwohl mir der Name schon bekannt vor kam. Ich sehe schon ich muss mich für 2024 wieder besser auf das Festival vorbereiten. Das Signieren der CD/LP ging schneller als gedacht, also ging es für mich nochmal zum zurück zum Zeltplatz.

Wolfchant
Mono Inc.

Um 16:10 stand ich dann vor der Main Stage bei Mono Inc. Ich kann kaum glauben, dass mein letztes Mono Inc Konzert bereits sechs Jahre zurück lag und ebenfalls am Summer Breeze war. Auf jeden Fall fand ich die Show wieder ganz cool. Gerade die Songauswahl zum Ende hin und das bei einem Song Storm Seeker mit auf der Bühne standen fand ich stark.

Nach dem Abendessen hatten wir noch zwei Bands auf der Liste. Den Headliner des Abends: Powerwolf. Wir haben es gleich gar nicht versucht weit nach vorne zu kommen, denn da war’s wirklich brechend voll. Allerdings hatten wir hinter dem letzten Wellenbrecher einen einigermaßen guten Platz. Die Show war uns ja bereits vom Metalfest bekannt, somit war ich mit einem guten Blick auf die Leinwand zufrieden. Besonders hervorzuheben wäre dann nur der AR Effekt, als ein Wolf hinter der Bühne erschien.

Mono Inc.
Mono Inc.

Den Abschluss am Freitag machten für mich dann Eluveitie. Die haben auch wieder eine solide Show abgeliefert. Allerdings habe ich von Eluveitie genau einen Songs am Schirm: Inis Mona. Sonst bleibt da immer irgendwie nichts hängen. Da dieser Song als letztes gespielt wurde ein guter Ausklang für den Freitag.

Samstag

Am Mittwoch haben wir noch gesagt, das fühlt sich irgendwie an wie der zweite oder dritte Festivaltag. Einen Wimpernschlag später war’s Samstag und der letzte Tag startete.

Für mich ging es früh gleich zu Twilight Force. Hallo? Ich lasse mir doch den Elfen-Power-Metal nicht entgehen. Da war bereits eine super Stimmung vor der Main Stage für diese frühe Zeit. Alessandro Conti konnte mit seiner Truppe auf jeden Fall bei der Menge Punkten und für mich ein gelungener Start in den letzten Festivaltag.

Twilight Force
Twilight Force

Direkt im Anschluss standen Trollfest auf dem Programm. Wir haben schon mit wilden Outfits gerechnet, nachdem wir die Band 2018 mal in München live gesehen haben. Was soll ich sagen? Wir nicht enttäuscht. In pinken Flamingo-Kostümen kamen die Bandmitglieder auf die Bühne gelaufen. Von der Show habe ich gar nicht so viel mitgenommen, da neben uns eine wilde Party stattfand. Ja! Unterhaltsam war es. Den Song Pina Colada habe ich aber vermisst.

Es war wieder so weit. Wir mussten etwas Zeit überbrücken. Ich bin mal so frei – ist ja meine Statistik und nehme daher mal Korkator mit auf. Denn wir haben die Musik live gehört, das Bild jedoch nur über die Monitore in der Backstage Area verfolgt. Knorkator ist so eine Band mit der ich einfach nicht warm werde. Von daher wollte ich mich da auch nicht in die pralle Sonne vor der Main Stage stellen.

Trollfest
Trollfest

Das Privileg blieb Dragonforce vorenthalten, die danach spielten. Die hatten auch eine ordentliche Setlist dabei und machten ordentlich Stimmung. Hermann Li gewohnt spielfreudig an der Gitarre. Wie sollte es auch anders sein.

Nach dem Abendessen startete dann das Abendprogramme des letzten Tages wieder mit dem Headliner: In Flames. Auch wenn ich von In Flames viele Alben habe sind mir am ehesten die Songs von Battles oder I, The Mask bekannt. Doch vom Battles wurde gar kein Song gespielt und vom I, The Mask stand auch nur I’m Above auf der Setlist. Schmerzlich vermiusst habe ich natürlich A Quiet Place. Ansonsten solide Show. Aber jetzt auch nicht überragend oder das man sagt die wird im Gedächtnis bleiben.

Dragonforce
Dragonforce

Hammerfall standen im Anschluss auf der Main Stage. Wir haben uns hierfür ein Platz in den vorderen Reihen gesucht, doch aufgrund anhaltender Circle Pits & Mosh Pits wurden wir immer weiter zurück gedrängt. Das positive daran: man musste sich nicht mehr alle zwei Sekunden nach Crowdsurfern umdrehen. Die Hammerfall Show war vergleichbar mit der von Wacken, die ich im Stream gesehen hatte. Schöner Querschnitt durch die Alben.

Von Zeal & Ardor wurden mir schon oftmals Songs vorgespielt. So wirklich hängen geblieben ist da aber nichts. Da wir aber alle vor Ort waren und alle Zeal & Ardor sehen wollte, bin ich natürlich auch mit dageblieben. An sich hat die Band schon einen coolen Sound. Doch ich kann mich mit den Gospel Elementen und dem wenig melodischen einfach nicht anfreunden. Der Rest der Gruppe hat die gefeiert. Ist ja schön, dass für jeden was dabei ist am Breeze.

Dragonforce
In Flames

Auf dem Weg zum Zeltplatz hatten wir dann ein 2022er Déjà-vu. Was spielt denn da auf der T-Stage? Das klingt ja stark. Ich glaube das gucken wir uns noch an. Und so kam es dann wir dann noch 45 Minuten den Klängen von Perturbator lauschten. Das Schlagzeugt gepaart mit den Klängen eines Synthesizers zog uns magisch an. Die könnte man sich auch gut auf Gothic-Festivals vorstellen. Ein gelungener Festival-Abschluss würde ich sagen.

Lob & Tadel

Vielleicht liest das Summer Breeze hier doch mit? Denn ich habe immer gesagt, dass es doch vielleicht sinnig wäre, ein paar Leute rum zu schicken, die, (versehentlich) Fallen gelassenen Müll aufsammeln. Das würde dann vielleicht dafür sogen, dass andere nicht hemmungslos ihren Müll einfach dazu werfen. Und siehe da: Ich glaube wir hatten schon lange kein so ordentliches Infield mehr. Die Mülltonnen waren zwar zahlreich, aber immer noch zu wenige. Generell hatte ich das Gefühlt, dass es dieses Jahr nochmal deutlich ordentlicher war. Sprich, wenn man die Möglichkeit hat seinen Müll normal zu entsorgen wird das wohl auch angenommen.

Ad Infinitum
Ad Infinitum

Ein zweiter Punkt waren die Kontrollen am Green Camp. Da habe ich ja auch immer geschrieben, dass sich dafür meistens keiner interessiert. Allerdings wurde das in die falsche Richtung optimiert. Die Kontrollen wurden weggelassen. Okay, ehrlich gesagt bin ich Zwiegespalten, denn zum einen konnten wir dann dieses Jahr mal Besuch vom Black Camping empfangen. Allerdings liefen auch die Mitglieder von California Condor zwischen den Zelten rum und haben versucht ihre CDs an den Metalhead zu bringen. (Vermutlich ganz ohne jegliches Bändchen).

Von der Toilettensituation war ich positiv überrascht. Obwohl unsere Dixi Reihe hoch frequentiert war, waren die eigentlich meistens in akzeptablen Zustand. Durch die vielen Wasserstellen am Gelände konnte man sich gut sein Wasserfläschchen wieder auffüllen. Nur Schatten suchte man vergeblich. Nachdem jetzt die beiden Tower auch nur noch kleine Hütten waren, war da auch kein Schatten mehr. Wie man das lösen kann? Gute Frage. Ein paar Wolken bestellen wäre das einfachste, denn die versperren niemanden die Sicht. Das die Tower jetzt so kleine Hütten sind, war sonst eher positiv, da man von weiter hinten dann wenigstens die Leinwände sehen konnte.

Ad Infinitum
Ad Infinitum

Die Security war sonst wieder super freundlich. Die Kontrollen eher so la la. Ich bin natürlich froh drüber nicht ewig am Einlass zu stehen, weil nur die Bändchen kontrolliert werden, doch wenn man dann wieder alles mit auf’s Gelände nehmen kann, ist das ja auch nicht Sinn der Sache.

Und sonst so?

Was ist sonst so passiert? Ich habe mir bei Groza in meine neue Hose ein Loch am Knie gerissen. Da stehe ich immer voll drauf, wenn man Gegenstände beim ersten Benutzen gleich kaputt macht. Ansonsten bin ich echt spät in Bett. Eher ungewöhnlich für mich. Ich glaube nur am Freitag lag ich vor 3 Uhr im Bett. Am Samstag war ja die letzte Band erst um 3 Uhr zu Ende.

EMP Backstage Club

In keinem Jahr haben wir die EMP Backstage Area so gut genutzt wie dieses Jahr. Zwischen den Umbaupausen schnell man etwas Schatten aufsuchen, die Wasserflasche auffüllen oder einfach mal fünf Minuten sitzen. Auch bei den Goodies waren dieses Jahr coole Sachen mit dabei. So ein Getränkebeutel, den man sich an den Gürtel hängen konnte oder auch coole Lappen zum abspülen. Trivium, Killswitch Engage und Warmen waren dann auch gerade zum Interview zu Gast als ich in der Area war. Stark war auch die Plattform von der aus man zu Main-Stage gucken konnte. (Auch wenn der Sichtwinkel nicht ideal war, trotzdem nett um die Band von dort aus zu verfolgen)

Warmen in der EMP Backstage Area. Wer genau hinschaut, kann Simone und mich entdecken

Die gute Tat

Spät kamen wir am Mittwoch zum Zeltplatz zurück. Jetzt den ersten Abend noch mit einem kleinen Snack ausklingen lassen. Auch der Regen setzte jetzt wieder ein. Echt ungemütlich. Was ich jetzt nicht machen wollen würde wäre, mit gebrochenem Fuß im dunkeln bei regen umher irren und meine Gruppe zu suchen.

Plötzlich unerwarteter Besuch: „Hallo. Kann ich mich bei euch kurz unter stellen?“

Hammerfall
Hammerfall

Bitter in mehrfacher Hinsicht. Er war wohl bei In Extremo umgeknickt und einer ist ihm auf den Fuß gehüpft. Er wurde dann zu den Sanis gebracht. Die haben das verbunden und ihm Schmerzmittel mitgegeben. Was halt so am Festival im Bereich des Möglichen ist. Er solle morgen zum röntgen fahren. (bzw. sich fahren lassen). Dann humpelte er los sein Zelt zu suchen. Ohne Erfolg. Sichtlich mitgenommen kam er dann bei uns an, weil hier noch Licht brannte und suchte Unterschlupf. Wir haben ihm erst mal einen Sitzplatz und etwas Wasser angeboten, um die Tabletten zu nehmen. Nachdem der Regen aufgehört hat, haben Simone und ich schnell seine Gruppe gesucht (die alle schon geschlafen haben). Wir konnten aufgrund der Aussagen in etwa abschätzen wo die sein müssten und ein Bild der Autos mit Kennzeichen war super hilfreich. In der Tat war die Gruppe auch nicht weit weg und wir konnte ihn dann zu seinem Auto & seiner Gruppe bringen.

Das war sozusagen unsere gute Tat für’s Summer Breeze.

CD Stände & Signing Session

Ich warte noch drauf, dass auch der Nuclear Blast irgendwann keinen Stand mehr am Breeze hat. Immerhin hatte diese wieder eine CD-Wühlkiste mit dabei. Doch ansonsten war es mau. Kein Season of Mist. Kein Napalm Records. Zwei kleinere Hütten, die CDs & LPs mit verkauft haben. Die von Reaper Entertainment sind vom Metal.de Bus aus los marschiert. Der einzige wirkliche Shop, wo man ein wenig was zu gucken hatte war der Hot Shot Records.

Warmen
Warmen

In der Tat war ich dieses Jahr auch noch bei einer Signing Session bei Warmen. Ich habe mir die CD geholt. Die Signing Session passte gut in den Zeitplan. Von daher: Warum nicht?

Abreise

Die Abreise war super unspektakulär. Wir sind alle früh aufgewacht (nicht so früh wie unsere netten Nachbarn, die schon abgebaut hatten und weg waren) und haben die Sachen abgebaut. Über das andere Ende des Green Camps konnte wir das Gelände ohne Wartezeit verlassen und konnten direkt die Heimreise antreten. Gegen 11:30 Uhr haben wir das Auto geparkt und mit dem Entladen angefangen.

Hammerfall
Zeal & Ardor

Fazit

Kaum waren wir zu Hause, haben wir erst einmal das Ticket für 2024 bestellt. Wir hatten echt kein Grund zur Klage. War ein gemütliches Summer Breeze mit vielen Bands und gutem Wetter. Die erste Bands für das nächste Festival stehen ja auch schon fest. Vielleicht fange ich gleich mal an, in die unbekannteren Bands rein zu horchen ob da was für mich dabei ist, bevor man dann wieder irgendwas verpasst.

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