Vermutlich hätte ich kurz nach dem Metalfest 2023 schon den Blog Eintrag vorbereiten können. Wenn man von dem neuen ‚gratis Campingplatz‘ und der damit verbundenden Laufwege absieht, fand ich das Festival 2023 ganz gut. Und wenn der Preis, die Bands & der Termin passt, warum also nicht wieder fahren?
Weil ich in dem Beitrag auch wieder auf die Kosten und eingehe. Als Umrechnungsfaktor nehme ich 24,5 CZK = 1€ an. Damit ist man aktuell relativ nah dran. (Letztes Jahr habe ich mit 24 CZK gerechnet, daher die Abweichungen zum Vorjahr)
Tickets
So haben wir uns auch direkt nach dem Vorverkaufsstart mit unseren Tickets eingedeckt. Da es diese jetzt auch digital gibt, musste man sich diese dieses mal nicht per Post zusenden lassen. Ich muss direkt mal nachgucken was die ersten Bandankündigungen waren: Eluveitie, Feuerschwanz, Orden Ogan, Visions of Atlantis, Trollfest. Ein richtiges Highlight war da jetzt noch nicht dabei aber auf jeden Fall schon wieder einige Bands, die ich mir anschauen würde. Natürlich war da aber noch lange nicht Schluss.
Beim Campingplatz hatten wir kurz einen der bezahlten überlegt, das aber dann doch wieder verworfen. Ob wir das bereut haben erfahrt ihr im weiteren Verlauf des Artikels.
Der Ticketpreis lag bei 2300 CZK pro Ticket, Parken stieg auf 500 CZK. Mit einer kleinen Print@Home Gebühr oben drauf haben wir also für unser Starterpaket 5115 CZK bezahlt. Auf der Visa Abrechnung wurde das mit mit knapp unter 210€ aufgelistet.
News & Planungen
Doch obwohl ich alle News immer verfolgt habe, ist mir ein entscheidendes Detail erst zwei Wochen vor dem Festival aufgefallen: Es gibt nur noch einen gratis Campingplatz und nicht mehr zwei. Und als wir letztes Jahr kamen, waren beide an sich schon gut befüllt. Vielleicht gehen sie davon aus, das mehr Leute den bezahlten Platz in Anspruch nehmen? Wie auch immer, wir werden schon ein Platz finden. Oder? ODER?
Einen Tag vor Anreise dann die höfliche Bitte auf der Seite, dass man doch, wenn möglich, in Erwägung ziehen sollte, beim Globus zu parken oder dieses Auto-Camp buchen soll. Die Parkgebühr bekommt man dann zurück erstattet, wenn man das Angebot annimmt und sich am Ticketcontainer meldet. Okay. Ne, danke! Wir werden es am gebuchten Parkplatz versuchen.
Anreise, Parkplatz & Camp
Anreise
Da wir dieses Jahr schöne neue Schlafsäcke hatten und wir diese schon am Vorabend einladen konnte, konnten wir auch etwas länger schlafen. Um 5:45 Uhr starteten wir dann in Richtung Pilsen. Zielstrebig zum Campingplatz. An der gewohnte Stelle stand eine junge Dame die fragte: Parking? Camping? Ja, wollen wir. Wir wurden durchgewunken. Hmmm. War das nicht die Stelle wo wir letztes Jahr unseren Aufklebers für’s parken verpasst haben? Na, die werden schon wissen, was sie machen. Um 07:30 Uhr trafen wir am Campingplatz ein.
Campingplatz
Schon bei der Anfahrt stellten wir ein paar Punkte fest: Der Platz wurde nicht, wie eingezeichnet verschoben. Es waren wieder beide Campingplatz Flächen belegt, wie im Vorjahr. Auf beiden Flächen war sehr wenig los – im Gegensatz zum Vorjahr. Ich hätte gesagt 50% weniger Belegung. Nun gut. Suchen wir uns einen schönen Platz und schlagen das Zeltlager auf. Aus dem Vorjahr haben wir eins gelernt: Am Camp kurz parken. Ausladen. Dann das Auto zum Parkplatz fahren. Und gerade, wenn wenig los ist, wie 07:30 Uhr am morgen, ist das kein Problem.
Parkplatz
Während Simone anfing das Zelt aufzubauen, wollte ich zum Parkplatz vor. Betonung liegt auf wollte. Denn der Parkplatz stand nicht zur Verfügung. Wie bitte? Was ist denn aus der höflichen Bitte geworden evtl. wo anders zu parken? Naja. Hilft ja nix. Wie immer auf alles vorbereitet hatte ich mich schon erkundigt, wo man im Fall der Fälle alternativ parken kann. Und ich hatte Glück und einen schönen Parkplatz unweit des Campinggeländes gefunden. Der angepriesene Globus-Parkplatz hätte 45 Minuten Fußweg bedeutet. Woher ich das weiß? Dazu kommen wir jetzt …
Die große Umsiedlung
08:45 Uhr. Das Zelt steht. Betten sind aufgepumpt. Alles ist wohnlich eingerichtet. Das Auto ist in der Stadt geparkt. Jetzt haben wir noch ca. drei Stunden Pause bevor wir gegen 12 Uhr zum Festival Gelände hoch wollen. Erst mal Frühstücken und in der Sonne chillen.
10:00 Uhr: Ich Schussel. Ich hab die Powerbank im Auto gelassen. Da ich nicht nach der letzten Band noch zum Auto laufen wollte, blieb fast nichts anderes übrig als diese jetzt zu holen. Na dann lieber gleich, bevor es noch zu regnen anfängt. Außerdem ist draußen gerade eh irgendwie ein Gewusel. Mal schauen was da los ist.
10:15 Uhr: Mit biegen und brechen haben wir von dem jungen Einweiser eine kryptische Nachricht auf dem Handy vorgelegt bekommen. Unsere Nachbarn haben uns das dann auch bestätigt: Das Gelände wird evakuiert. Um 20 Uhr muss der komplette Platz geräumt sein, weil man davon ausgeht, dass Nachts der Fluss über die Ufer tritt. Jetzt nicht euer Ernst? Und wo sollen wir hin? Angeblich werden wir in den Park neben dem Festivalgelände verlegt wo man auch parken kann. Wie soll das denn gehen?
Da haben jetzt einige dumm aus der Wäsche geschaut, denn die hatten alle ihr Auto brav am Globus geparkt. Das ist laut unseren Nachbarn ein Fußmarsch von ca. 45 Minuten, wenn man fix ist. Und dann muss man ja noch abbauen. Umsiedeln. Und dort wieder aufbauen? Da ich nett gefragt wurde, habe ich angeboten drei Leute schnell zum Globus hoch zu fahren. Mit dem Auto ist’s ein Katzensprung über die Schnellstraße.
10:30 Uhr: Wir machten uns auf dem Weg zu meinem Auto. Simone fing schon an, alles wieder abzubauen und zu verpacken. Ich war nicht lange weg. Ich denke kurz vor 11 Uhr war ich wieder am Campingplatz mit dem Auto. Simone hatte ALLES bereits abgebaut und verpackt. Kofferraum auf. Alles rein. Schnell von den Nachbarn verabschiedet und gleich weiter. Wir wollten nicht die letzten sein, die am neuen Platz ankommen und dann das Nachsehen haben.
Der neue Platz war in der Tat direkt im Park neben dem Festivalgelände. Konnte man da dann auch direkt parken? Natürlich nicht! Wir haben einen temporären Parkplatz hinter der Polizei eingenommen. Schnell wieder alles ausgeladen und mit dem Bollerwagen (gut, dass wir den gekauft haben) zu unserem neuen Zeltplatz gefahren, den wir uns auserkoren haben. Und während Simone wieder einmal alles aufbaute und einlud, suchte ich zum wiederholten Mal einen Parkplatz. Leider war das eine ‚Einbahnstraße‘. Man konnte nirgends parken und ich war schon drauf und dran den Globus anzufahren. Doch lass unser mal eine Runde drehen. Also ich einmal im Kreis gefahren und hinten wieder in die Einbahnstraße rein. Und da, ganz am Anfang, da war eine Lücke in einem kleinen Grasstück. Also kein wirklicher Parkplatz. Aber … ach komm. Das Risiko nehme ich in Kauf. Zu Fuß war das Auto ca. sieben Minuten weg. Und – wir können am letzten Tag alles abbauen und einladen ohne das wir umparken müssen und vielleicht können wir auch hinten raus fahren und komme fix nach Hause?
12:30 Uhr. Das Auto ist geparkt. Ich laufe zum Zelt. Die erste Band spielt bereits.
Meine Kritik an der Festival-Orga
So jetzt mal Tacheles: Ich finde es unmöglich am Tag vor dem Festival die Gäste höflich zu bitten, sich ggf. Parkplatz technisch um zu entscheiden, wenn zu dem Zeitpunkt schon ganz klar war: Auf der Wiese wird kein Auto parken. Denn es wurden ja auch am Donnerstag schon keine Autos zum parken dort zugelassen. Sprich die Information wurde bewusst zurück gehalten. Jeder der sich nicht mit den Alternativen auseinandergesetzt hatte, wurde dann vor vollendete Tatsachen gestellt und musste sich vor Ort spontan um eine Alternative Parkmöglichkeit kümmern. Man hat ja am Anreisetag keine anderen Sorgen.
Und wenn man dann schon zwangsmäßig umgesiedelt wird. Wäre es dann nicht klug, wenn jeder Ordner die gleichen Informationen bekommen würde? Campen hier. Campen dort. Parken ja. Parken nein. Da darf man stehen. Da darf man nicht stehen. Ja was denn nun? Jeden den man gefragt hat, hat man eine andere Info bekommen – wenn man eine Info bekommen hat, denn ….
… wie kann ich ein Internationales Festival ausrichten mit Gästen aus Österreich, Deutschland, Polen, Ungarn und weiteren Ländern und dafür Leute engagieren die nicht ein Wort Englisch sprechen? Ich verlange ja keine studierten Sprachwissenschaftler als Ordner, doch es muss doch im Notfall möglich sein, dass die sich so weit auf Englisch verständigen können, um die Leute entsprechend zu informieren? Da müssen dann vor Ort die angetrunkenen Metal Fans als Übersetzer her halten, weil die, trotz einer durchzechten Nacht, qualifiziertere Infos lieferten als die Ordner selbst.
Bändchenausgabe & Geld aufladen
Da auch das Metalfest nicht günstiger wird und das Rückzahlen des Guthabens bisher immer problemlos geklappt hat, habe ich dieses Jahr ein paar Euros mehr initial aufgeladen. Im Vorfeld habe ich 3500 CZK (in etwa 142€) aufgeladen. Da wir am Metalfest die meiste Zeit am Gelände sind und es ja nicht eingeplant war, dass unser Zelt direkt neben der Festival Area steht, wäre das glaube ich auch ein guter Betrag gewesen. Durch unseren neuen Campingplatz haben wir am Ende aber deutlich weniger gebraucht.
Nachdem das Gelände schon geöffnet war und die erste Band schon gespielt hatte, war am Container, wo man sein Bändchen bekommen hat, schon fast nichts mehr los. Sprich wir waren da in wenigen Sekunden durch und während ich mich nochmal wegen dem Parkticket anstellte, brachte Simone die gratis CDs ins Zelt.
Beim Aufladen des Guthabens habe ich wieder mal nicht warten müssen. Hin gelaufen. Angestellt. Da war auch schon der erste Schalter frei. Piep. Piep. Aufgeladen. Fertig.
Bands
Freitag
Doch kommen wir mal zu den wichtigen Themen eines Musikfestivals: Den Bands. Am Freitag stand als erste Band Alia Tempora auf der Bühne. Die sind für April Art eingesprungen, die kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müssten. Ich habe ich mich ehrlicherweise mit der Band nicht beschäftigt. Mein Ziel war es an sich zur zweiten Band des Tages am Festivalgelände zu sein. Den Umständen geschuldet haben wir aber jede Band an diesem Wochenende ein wenig mitbekommen – somit auch Alia Tempora.
Wirklich gesehen haben wir dann aber erst Serenity. Irgendwie witzig, wenn ich daran denke wie lange ich Serenity schon höre und wir haben die nie live gesehen und jetzt war’s das vierte mal innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren. Die Songauswahl von Serenity war ordentlich. Natürlich kann man nicht so viel spielen wie auf seiner eigenen Headliner Tour und auch auf Einlagen von Fallen Sanctuary musste man verzichten, doch dafür geht man ja zu einem eigenen Konzert der Band, damit man möglichst viel von der Band hat. Natürlich wurde bei der Songauswahl der Focus auf das neue Album gelegt und somit durften die Songs Reflections (of AD) und Ritter, Tod & Teufel da nicht fehlen.
Immerhin haben wir eine Band ohne Regen geschafft. Das ist ja schon mal was, nachdem die Vorhersagen zuerst auf drei Tage Dauerregen standen. Doch bei Trollfest hat es uns dann leider doch erwischt. Der Regenschauer war viel zu früh und wir dachten: Nur Regenjacken wurde vielleicht reichen. Spoiler: Nein. Wir haben die Show der lustigen Norweger trotzdem genossen. Und sie habe auch den Piña Colada Song gespielt, damit ist auch unserer persönlich Musikwunsch erfüllt worden. Black Sonic Pearls haben wir zu Hause mal rein gehört und uns entschlossen hier eine kurze Zeltpause einzulegen. Wir haben es nicht bereut, trotz eines kurzen Black Hole Sun und Ace of Spades Covers.
Da Simone auch die nächste Band, Ice Nine Kills, nicht sehen wollte, bin ich da schnell alleine rüber gelaufen. Ich muss sagen: Die Show von Ice Nine Kills war echt gelungen. Sehr unterhaltsam gemacht und auch die Songs fand ich richtig eingängig. Die haben mich voll überzeugt und waren meine erste Entdeckung des Metalfest 2024. Ich habe irgendwann kurz auf die Uhr geblickt. 18:30 Uhr. Geil! Noch eine halbe Stunden Ice Nine Kills! Ich war richtig gefesselt von der Band. Doch dann verabschieden sich die Jungs um 18:35 Uhr und komme nicht mehr! Was ist da denn schief gelaufen? Warum hören die 25 Minuten früher auf, als in der Running Order angegeben? Schade eigentlich. Hätte noch gerne mehr Songs live gehört. Dann muss ich mir zu Hause eben die Songs Welcome to Horrorwood und weitere Songs aus dem Album anhören.
Nach der Umbaupause folgten Eluveitie. Und wenn wir eins aus den letzten Eluveitie Konzerten gelernt haben: Regenklamotten anziehen. Man mag es kaum glauben, doch es blieb tatsächlich die Show über trocken. Wie konnte das passieren? Wir hatten uns schon wieder auf Weltuntergangsstimmung eingestellt. Eluveitie hatten wieder eine gewohnt solide Show. Und auch wenn ich die jetzt schon zum neunten Mal live sehe, neben The Call Of The Mountains und Inis Mona bleibt da einfach kein Song wirklich hängen.
Ach ja, dann war ja noch der Headliner am Freitag. Doch die haben uns beide halt absolut nicht interessiert und die Musik konnten wir auch am ‚Campingplatz‘ hören. Daher haben wir Five Finger Death Punch ausgelassen. Ich habe das Gefühl, das ist so eine Band, da gibt’s nur die absoluten Fans und die, die keinen Bezug zur Band haben. Wir sind definitiv Kategorie zwei. Daher konnten wir am ersten Tag etwas früher Feierabend machen.
Samstag
Wäre unser Campingplatz nicht verlegt worden, hätten wir am Samstag schon richtig früh aufstehen müssen, denn ich wollte um 10:30 Uhr Melodius Deite sehen. Das ist natürlich deutlich einfacher, wenn der Weg vom Zelt bis zur Bühne nur drei Minuten in Anspruch nimmt. Die haben mir auch ganz gut gefallen. Da habe ich mir auch schon ein paar Songs auf die Playliste gesetzt und auch schon Shop gefunden, wo ich die letzten beiden Alben bestellen könnte. Highlight war der Song Novelist. Nach einer kurzen Umbaupause spielten dann schon Crimson Veil, die wir ja als Vorband von Lordi vor wenigen Wochen erst gesehen haben. Mich haben die ja nicht so vom Hocker gehauen, dennoch wollten wir mal gucken wie die auf einer großen Open Air Bühne wirken. Okay. Hat mich wieder nicht vom Hocker gehauen. Hier der aktuelle Song Flinch der Band um sich selbst ein Bild zu machen.
Die kurze Distanz zum Zelt haben wir dann für eine kleine Mittagspause genutzt während Iron Allies auf der Bühne standen. Die haben wir also nur gehört und nicht gesehen. Zu Bloodred Hourglass bin ich dann wieder auf’s Gelände. Da hatte ich mir extra markiert, dass ich die anschauen will, doch das hat mich gar nicht so mitgerissen, wie ich erwartet hätte. Und das obwohl auch der Song How’s the Heart gespielt wurde, den ich mir auf meiner Youtube Musikvideos Playlist abgespeichert habe. Nach der Show holte ich Simone am Zelt ab, denn wir wollten beide natürlich wieder Brothers of Metal sehen. Die haben wieder Spaß gemacht und hatten sogar einen Song aus dem neuen Album mit dabei, dass demnächst erscheint. Und natürlich habe sie auch ihren bekanntesten Song Yggdrasil gespielt.
Da wir beide Avatarium nicht sehen wollten, haben wir die Pause genutzt und dort unser Abendessen für den Samstag eingeplant, damit wir für die Highlights des Tages gestärkt sind. Und damit meine ich nicht Septicflesh, die im Anschluss gespielt haben. Von denen haben wir uns die zweite Hälfte der Show noch angesehen, doch die haben mich jetzt auch nicht wirklich überzeugt. Wäre keine Band, für die ich extra zu einem Konzert fahren würde. Ein Song der Band, der auch auf der Setlist stand, war z.B. Neuromancer.
Ne, mit Highlights des Abends meinte ich natürlich Sonata Arctica. Ja, ich sehe die immer noch gerne live – auch wenn das jetzt mein 16. Konzert von Sonata Arctica war. Die Songauswahl fand ich an sich nicht schlecht. Natürlich wurde der Focus vor allem auf das neue Album gelegt und daher wurden von diesem auch vier Songs gespielt. Einer davon, die erste Single aus dem Album, First in Line. Persönlich hätte ich auf den vierten Song vom neuen Album vielleicht verzichtet und dafür noch Wolf & Raven in die Setlist mit aufgenommen, doch obwohl noch Zeit war nutzte Tony die Zeit lieber um sich ewig von den Fans zu verabschieden anstatt noch einen Song zu spielen – obwohl noch fast acht Minuten Spielzeit eingeplant waren. Schade. Trotzdem bin ich schon wieder am gucken ob ich nicht im September vielleicht zum Konzert will.
Der Samstag war aber noch nicht rum. Der Headliner stand noch auf dem Plan. Tarja Turunen & Marko Hietala. Wenn man, wie ich, jetzt nicht die Namen aller Musiker einer Band parat hat, hier noch eine kleine Hilfe: Tarja Turunen war die Sängerin von Nightwish. Und dort war auch Marko Hietala bis letztes Jahr tätig. Somit haben die beiden eine gemeinsame Vergangenheit, auch wenn beiden aktuell mit ihren Solo Projekten unterwegs sind. Marko Hietala hatte ja z.B. schon immer sein Nebenprojekt Tarot. Die ersten 30 Minuten der Show verbrachte Tarja alleine auf der Bühne bevor Marko dann dazu kam. Gemeinsam spielten sie dann erst mal einen Nightwish Klassiker. Boah! Gänsehaut pur. Ein paar gemeinsame Songs später verlies Marko die Bühne wieder um am Ende noch für einen letzten gemeinsamen Song zurück zu kommen: Over the hills and far away Ich mein, wir wollte eh im September zum Konzert in Regensburg. Jetzt war’s sicher, dass wir da hin gehen werden.
Sonntag
Sonntags ist in der Regel immer der Tag, wo die ersten Bands zum Opfer fallen. Nach dem Frühstück wird erst einmal abgebaut, damit man nach der letzte Band abreisen kann. So auch dieses Mal. Da diverse spontane Gewitterfronten unseren Abbau verzögerten, haben wir beim Abbau musikalische Unterstützung von Ironwill und Dark Sky. Selbst von Illumishade haben wir nur die letzten Songs gesehen. Was Simone sofort aufgefallen ist: Das ist ja die Sängerin von Eluveitie. Stimmt. Die hat sich einfach einen zweiten Auftritt am Metalfest erschlichen mit ihrer eigenen Band. Spoiler: Das war nicht das letzte Mal, dass wir Fabienne an diesem Tag auf der Bühne sehen sollten. Doch so weit sind wir noch nicht. Hier ein der Song Hymn der Band.
Kaum eine Band hat mich an dem Wochenende weniger interessiert als die brasilianische Thrash-Metal Band Nervosa. Doch das Zelt war abgebaut und wir haben uns einen guten Platz auf der Tribüne gesichert um die restlichen Bands zu gucken. Da mussten wir halt jetzt auch Nervosa mit nehmen – ob wir wollen oder nicht. Immerhin war’s schön der Schlagzeugerin Gabriela Abud beim spielen zuzusehen. Die hat sich ordentlich ins Zeug gelegt. Musikalisch ist die Band halt nix für mich. Wie sieht’s bei euch aus? Hab‘ mal einen der letzten Songs zum reinhören raus gepickt: Seed of Death.
Dominum war die erste Band für den Sonntag, die ich mir zum anschauen markiert hatte. Von denen habe ich schon einige Songs auf Youtube gehört und in wenigen Tagen sind die auch als Vorband von Avantasia in Regensburg. Man muss also mal gucken ob sich die lohnen. Oh ja! Das war neben Ice Nine Kills meine zweite Band-Überraschung. Die haben mir richtig gut gefallen – so gut, dass ich mir während des tippen des Beitrages direkt die CD bei Napalm Records bestellt habe, die dort gerade im Angebot war. (Blieb natürlich nicht bei der einen CD die ich gekauft habe – aber dazu Ende Juni mehr). Für ein Debut Album auf jeden Fall richtig stark. Anspieltipp wäre auf jeden Fall mal Immortalis Dominum.
Wir konnten direkt sitzen bleiben für Visions of Atlantis. Wäre schön gewesen, wenn die vor uns auch sitzen geblieben wären. Also im wahrsten Sinne des Wortes. Aber hey. Die waren alt und sie war wohl Visions of Atlantis Fan. Trotzdem wollten wir das Risiko nicht eingehen, dass die auch die anderen Bands im stehen gucken und haben uns dann doch nochmal umgesetzt. Visions of Atlantis war solide. Nette Show. Hat gepasst. Die neuste Single vom kommenden Album ist Monsters – die wurde natürlich auch gespielt
Langsam aber sicher neigt sich das Metalfest dem Ende zu. Von daher gab’s bei Orden Ogan auch nochmal einen Regenschauer zum abkühlen. Orden Ogan haben wieder richtig Spaß gemacht. Auch das Bühnenbild fand ich sehr cool und dass das Schlagzeug erhöht stand. So hatte man auch mal einen guten Blick auf den Schlagzeuger, die ja sonst immer sehr versteckt agieren. Auch Orden Ogan bringen ja ein neues Album heraus. Es gibt auch einen Track auf der CD, der den Titel des Albums trägt: The Order of Fear. Um die Leute zum mitsingen zu animieren kann man statt Fear aber auch Bier singen. Hauptsache man singt mit.
Für den Fall, dass man noch vom Regen nass war, hatte man jetzt Gelegenheit sich zu trocknen. Feuerschwanz haben ihrem Namen mal wieder alle Ehre gemacht und diverse Feuereffekte mit dabei gehabt. Da kam ein schöne warmes Lüftchen von der Bühne. Bei der Show beim Metalfest hatten Feuerschwanz Gelegenheit ihre Songs vom Warrior Album auszupacken. Da haben sie ja einige ihrer Hits mit englischen Lyrics versehen. Ist natürlich super für das Internationale Publikum. Wobei zum Feiern der Text ja egal ist. Denn auch bei Schubsetanz sind die Leute abgegangen. War wieder eine richtig coole Show. Am besten kam glaube ich das Cover Dragostea Din Tei an. Persönlich fand ich ja das Drum Solo mit dem Mash-Up von They’re taking the Hobbits to Isengard absolut genial. Und was für eine Freude: Feuerschwanz sehen wir dann vermutlich auch am Summer Breeze wieder.
Ein paar Randfakten noch zum Auftritt von Feuerschwanz:
Da stand unter anderem die Schlagzeugerin von Nervosa am Seitenrand und schüttelte zu den Songs die Mähne. Das ist noch witziger wenn man ein Bild zu der netten Dame im Kopf hat, wie sie am Nachmittag auf der Bühne stand.
Bei einem Song kam dann auch nochmal Fabienne als Gastsängerin mit auf die Bühne. Das war damit ihr dritter Auftritt am Metalfest nach Eluveitie und Illumishade.
Und auch der Dominum Sänger hatte bei einem Song einen Gastauftritt – bietet sich auch an, nachdem er ja schon lange eng mit Feuerschwanz zusammenarbeitet.
Klar, dass die letzte Band, die auf einem Festival spielt, eine ist, die man unbedingt sehen will. In unserem Fall waren es Dimmu Borgir. Die haben wir 2019 mal am Summer Breeze gesehen. Ich mein: so super viele Songs kenne ich von denen jetzt auch nicht von daher hat’s mich dann auch nicht so mitgerissen. Doch die Stimmung war gut, die Show überzeugend und es wurde Progenies of The Great Apocalypse gespielt. Allerdings muss man auch negativ ankreiden, dass die Band über 15 Minuten zu spät startete, aber dennoch überpünktlich fünf Minuten zu früh ihre Show beendeten. Also meiner Meinung nach etwas seltsam, wenn man sich den Headliner-Slot erarbeitet und dann 20 Minuten Spielzeit verschenkt.
Band Fazit
Kosten
Wie eingangs erwähnt, habe ich den Umrechnungskurs zum letzten Beitrag etwas angepasst um näher am Kurs zu sein. 24,5 CZK = 1€ (Vor Ort hatte ich mit 50 CZK = 2,05€ im Kopf gerechnet) .Soll ja nur einen groben Anhaltspunkt liefern.
Ich hab’s dieses Jahr mal in eine Tabelle gepackt und auf viel Text verzichtet
2024 | 2023 | |
Festivalticket | 2300 CZK (93,88 €) | 1950 CZK (79,59 €) |
Parken Auto | 500 CZK (20,41 €) | 300 CZK (12,24 €) |
Bezahltes Camp pro Zelt | 400 CZK (16,33€) | 200 CZK (8,16 €) |
Bezahltes Camp pro Person | 500 CZK (20,41 €) | 300 CZK (12,24 €) |
Radler | 65 CZK (2,65) | 60 CZK (2,45 €) |
Becherpfand | nicht aufgepasst | 70 CZK (2,86 €) |
Crepes | nicht aufgepasst | 150 CZK (6,12€) |
Baumstriezel | 120 CZK (4,90€) | 120 CZK (4,90€) |
Burger mit kleinem Add-On | 260 CZK (10,61€) | 210 CZK (?) (8,57€) |
Nudeln mit Gyrosfleisch | 250 CZK (10,20€) | 200 CZK (8,16 €) |
Wir haben extra etwas mehr Geld aufgelanden. Da wir jedoch fix am Zelt waren und nicht den ganzen Tag am Gelände verbringen mussten haben wir deutlich weniger ausgegeben. Und von dem, was wir ausgegeben haben, war das meiste am Sonntag. Aufgeladen habe ich 3500 CZK wovon ich 1365 CZK über waren. Damit beliefen sich unsere Versorgungsausgaben auf ca. 87€.
Die Parkgebühren sollten ja Rückerstattet werden. Ist das Geld angekommen? Ja, am 19.06. war das Geld wieder am Konto. Hätte nicht gedacht, dass das klappt
Die Rückerstattung des aufgeladenen Guthabens habe ich am 05.06.2024 angefordert. Das Geld war am 07.06.2024 auf meinem Konto. Etwas mehr als 55€. Mit den Ausgegebenen 87€ kommt man wieder auf die vorher aufgeladenen 142€ – sprich kaum Wechselkursverluste.
Sonstiges
Was gab es sonst noch Erwähnenswertes?
Ich weiß nicht, wie das die anderen Besucher aufgenommen haben, dass die, die gratis Camping hatten, am Ende noch näher am Gelände waren, als die, die für’s campen ein ‚haufen‘ Geld bezahlt haben. Ich mein, die Orga hatte vermutlich nicht so viele Optionen. Doch wenn ich für’s campen Geld ausgegeben hätte – ich wäre etwas sauer.
Ich bin mir nicht sicher, was mit den Dixies passiert ist, die für den Campingplatz vorgesehen waren. Wurden die einfach abgeschrieben? Bei uns am Camp wurden direkt keine neuen aufgestellt. Sprich man konnte nur die auf dem Gelände verwenden oder die wenigen am Eingang. Nachts wurde einem die Entscheidung abgenommen. Da hätte sich sicherlich noch einen Platz gefunden, um diese zu platzieren.
Die Durchsagen waren weiterhin ausschließlich auf tschechisch. Nur die, das einem das Auto aufgebrochen haben, haben sie auch auf Deutsch durchgesagt.
Scheinbar wurden die Tschechischen Republik Eishokey Weltmeister und scheinbar interessieren sich einige Bands für Sport. Auf jeden Fall wurde das ein paar Mal erwähnt. Tony Kakko stimmte sogar ein ‚We are the champions‘ von Queen an.
Fazit
Unser Fazit ist eindeutig. Lass auf dem Festival mal wirklich eine ernsthaftes Problem sein: Das haben die nicht im Griff und das ist damit dann auch eine Gefahr für die Gäste. Ich bin ja oben schon ausführlich auf die Organisatorischen Probleme eingegangen, das muss ich hier jetzt nicht nochmal aufgreifen.
Würden wir denn wieder fahren? Naja. Sag niemals nie. Wenn ich die Line-Ups der letzten Jahre anschaue, hat/hätte es sich meistens gelohnt. Man hat dort halt die coole Festival-Stimmung, sieht ‚große‘ Bands und sieht aufgrund der Tribünen meistens auch noch was. Das ist schon immer ein Highlight. Doch ich würde zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, dass wir auf jeden Fall wieder fahren werden. Und für den Fall, das wir nochmal fahren, würden wir vermutlich jetzt auch direkt zum ‚bezahlten‘ campen greifen.